Sexfantasien: Was sagen sie wirklich über uns aus? – mit Amelie Boehm
Shownotes
Heute wird’s fantasievoll! Gemeinsam mit Sexologin Amelie Boehm tauchen wir ein in die Welt der Sexfantasien: Welche sind weit verbreitet, welche eher ungewöhnlich – und unterscheiden sich Männer und Frauen dabei wirklich so sehr? Wir sprechen über krasse Gewalt- und Vergewaltigungsfantasien, warum Fantasie nicht automatisch Sehnsucht bedeutet und wie man Wünsche von Kopfkino trennt. Außerdem: Müssen Paare ihre Fantasien teilen, wie gefährlich sind Pornos wirklich und lässt sich ein Orgasmus trainieren?
Hier geht's zu Amelies Website: https://www.amelie-boehm.com/. Und hier findet ihr sie bei Instagram.
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Transkript anzeigen
00:00:01: Hallo und herzlich willkommen zu den besten Freundinnen.
00:00:32: Hallo,
00:00:33: euer Apfelmittel für die Ohren.
00:00:36: Und heute sind wir nicht alleine.
00:00:38: Wir haben Amelie Böhm bei uns und wollen mit ihr über Sex-Fantasien und was sie über einen Aussagen reden.
00:00:45: Amelie ist studierte Sexologin und Psychologin.
00:00:48: Sie hat eine eigene Praxis im Basel, bietet Online-Beratung bei Themen an wie verminderte Lust auf Sex oder Langeweile, Schwierigkeiten mit dem Orgasmus.
00:00:56: Max, das Thema betrifft dich.
00:00:57: Sexualität in Langzeitbeziehung.
00:00:59: Ob die noch stattfindet oder nicht.
00:01:01: Hemmung, Schamgefühle oder Blockkarten mit Bezug auf die eigene Sexualität und Verunsicherung bezüglich der eigenen Fantasien.
00:01:09: Du schreibst Kolumnen und wir sind sehr, sehr happy, dass du heute bei uns bist, Amelie.
00:01:14: Ich freu mich auch.
00:01:15: Danke für die Einladung.
00:01:17: Was macht eine Sexologin eigentlich?
00:01:19: Also, wie wird man das?
00:01:20: Du hast den Backgroundpsychologie, was mir logisch erscheint.
00:01:23: Und dann hast du gesagt, Sex interessiert mich so, dass ich als Sexologin weitergehen will.
00:01:27: Nee, es war halt mehr so schicksalshaft, würde ich sagen.
00:01:31: Ich hatte also Gesundheitspsychologie war eigentlich immer so mein Interessensfeld.
00:01:35: Und dann hat das aber irgendwie, hab ich das mit dem Doktor aus den Augen verloren, bin in der freien Wirtschaft gelandet und hab dann irgendwann eine Umorientierung gebraucht und bin per Zufall über einen Spiegelartikel.
00:01:49: auf eine Interview mit Anne-Marlene Henning gestoßen und da sagte sie, dass sie Sexologie studiert hat.
00:01:54: Und dann hat mein Körper schon reagiert, war irgendwie nervös.
00:01:57: Und dann habe ich online nachgeschaut, den Curriculum gefunden und war einfach hin und weg.
00:02:02: Also ich hatte gar nicht vor, in dem Sinn Sexologen zu werden, sondern ich wollte das einfach studieren.
00:02:07: Du bietest ja auch Beratung an und es kommen Klientinnen und Klienten zu dir.
00:02:11: Reden die mit dir über Sexfantasien und welche Sexfantasien sind dann am häufigsten?
00:02:16: Also gibt es so bestimmte Klassiker, die besonders verbreitet sind und was sind so ganz ungewöhnliche Sachen, die du bisher gehört hast?
00:02:24: Also sie reden nicht so gerne mit mir über ihre Fantasien.
00:02:26: Ich muss die schon danach fragen.
00:02:29: Also die wenigsten kommen so und sagen, ich möchte jetzt mal über meine Fantasien reden.
00:02:34: Oder sie drucksen so ein bisschen rum und sagen ja, also da ist noch ein Thema und dann... Also es ist ein Thema, da sprechen die Leute gar nicht gerne drüber.
00:02:41: Oft weiß man auch die Fantasien von der eigenen Partnerperson nicht.
00:02:45: Oder von den besten Freundinnen.
00:02:47: Also von Max kenne ich die Fantasien, muss ich sagen.
00:02:51: Wir bin gespannt, welche sind es denn?
00:02:53: Also ich weiß auf jeden Fall, dass du im Gegensatz zu mir auf große Brüste stehst.
00:02:56: Ach so, sind das schon Sex?
00:02:58: Ja,
00:02:58: doch.
00:02:58: Sind das Fantasien?
00:03:00: Wenn die jetzt eine große Rolle in der Fantasie spielen, also die Fantasien unterscheiden sicher auch zwischen Menschen.
00:03:05: und manche sagen, also ich frag dann zum Beispiel, wenn ich dann mal sage, komm lass uns mal drüber reden, ich frag dich jetzt mal ein bisschen über deine Fantasien und die schon so ein bisschen, oh, unangenehm sich, ja, man sieht's den an.
00:03:16: und dann frage ich schon, eben was ist so die ... klassische Fantasie.
00:03:20: Worauf achtest du?
00:03:21: Bist du eher beobachtend?
00:03:23: Bist du Regisseur?
00:03:24: Bist du teilhabend?
00:03:26: Also es gibt ja ganz viele Dimensionen, die man so abfragen kann.
00:03:30: Wie geht es dir mit denen?
00:03:31: Kannst du Einfluss nehmen?
00:03:33: Holst du dir sozusagen bewusst eine Fantasie her oder kommt die so mehr oder weniger intrusiv in deinem Alltag vor?
00:03:40: Möchtest du die umsetzen?
00:03:42: Soll die eine Fantasie bleiben?
00:03:43: Ist das etwas, was du schon mal getan hast?
00:03:46: Viele haben auch eine Menge Gefühle dazu, also manche ikkeln sich auch oder haben Angst vor ihren eigenen Fantasien.
00:03:52: Also wir gucken die uns ganz unvoreingenommen gemeinsam an und da kann es zum Beispiel sein, dass jemand sagt, ja, also die haben immer große Brüsse und das ist ganz wichtig und ich gucke eigentlich während dieser ganzen Fantasie nur auf diese Brust.
00:04:04: und ja, kann das bedeutsam sein, muss aber nicht.
00:04:07: Und das
00:04:07: passiert.
00:04:08: im Paar-Ratungskontext, was du gerade beschrieben hast?
00:04:11: Die kommen ja oft einzeln.
00:04:12: Also, es kommen Paare, aber oft kommen sie auch einzeln, manchmal auch heimlich.
00:04:16: Da wissen die Panop-Person zum Beispiel gar nicht, dass sie überhaupt kommen.
00:04:20: Genau, jetzt bei Pan, wenn beide da sitzen, den einen zu Fantasie zu befragen, finde ich immer ein bisschen heikel, weil das so wahnsinnig intim ist und die oft das voneinander gar nicht wissen.
00:04:30: Ich gebe aber Pan gern die Hausaufgabe, dass sie sich mal über ihre Fantasien austauschen.
00:04:36: Wenn sie sich gut verstehen und wenn das irgendwie der Richter gerahmen ist und das wichtig für die ist und das führt dann mitunter zu mehr Nähe.
00:04:44: Also, dass sie sich nicht verbunden fühlen, weil sie was ganz Intimes von sich gezeigt haben.
00:04:48: Manche finden das auch sehr erregend und nutzen die dann für Dirty Talk oder machen Rollenspiel oder suchen sich gemeinsam ein Porno aus, der zu dieser Fantasie passt und gucken den gemeinsam.
00:04:57: Also, das kann ja auch ein Spielfeld werden, so eine Fantasie.
00:05:01: Findest du das eher erstrebensfertig?
00:05:04: besser kennenzulernen, dass jeder die Fantasien das anderen kennt oder solltest du da auch Bereiche geben, die man für sich behält?
00:05:10: Ich finde es auch total okay, dass man da Privatsphäre hat.
00:05:13: Also das sollen die Paare auch immer vorher miteinander absprechen, inwieweit sie alles preisgeben müssen oder auch Dinge für sich behalten dürfen.
00:05:20: Ich finde nicht, dass man per se seine sexuellen Fantasien teilen muss.
00:05:25: Wer ist denn bei diesen paar Therapien, die du machst, wenn es um Sex geht, der Initiator?
00:05:30: Sind das mehr öfters die Frauen, oder sind das öfters die Männer?
00:05:32: Ganz unterschiedlich.
00:05:33: In der Regel die Person, die mehr leidet.
00:05:36: Also man lässt sich gar nicht festlegen, hey, die Frauen zu achtzig Prozent war die sexuell unbefriedigte in der Beziehung.
00:05:41: Es gibt auch unbefriedigte Männer.
00:05:43: Also ich mach tatsächlich keine Statistik, müsste ich mal machen.
00:05:45: Aber weil ich natürlich auch keine eigene Statistik für, habe ich so ein bisschen ... die neuesten Studien zum Thema durchgelesen.
00:05:52: Es gibt nicht wahnsinnig viel.
00:05:53: Es ist auch nicht so, dass man sexuelle Fantasien schon so gut versteht, dass man irgendwie ein Modell hätte, wo man sagt, ah, unter dieser Bedingung oder diese Situation findet die und die Person, die und die Fantasie erregend.
00:06:05: Das ist wahnsinnig individuell so eine Fantasie.
00:06:07: Und es gibt welche, die selten sind.
00:06:09: Also laut Studien ist es zum Beispiel selten eine Fantasie sechs mit einem Tier.
00:06:14: Und dann gibt es Ungewöhnliche, das sind dann so Sex mit Natursekt, oder Sex mit einer Prostituierten, oder wenn die andere Person bewusstlos ist, das ist eher so ungewöhnlich.
00:06:29: Und dann gibt es ganz gewöhnliche, also die, die am häufigsten vorkommen, sind eigentlich die mit der romantischen Bezugsperson, also meistens die paar andere Personen.
00:06:38: Das ist tatsächlich am häufigsten, wenn man sich so ... mehrere Studien anguckt und dazwischen gibt es aber auch alles.
00:06:46: Es gibt eigentlich nichts, worüber man nicht fantasieren kann.
00:06:49: Gibt es Unterschiede in den Fantasien zwischen Männern und Frauen?
00:06:53: Also wer fantasiert mehr worüber?
00:06:57: Das wird sich in Studien gerne angeschaut und dann finden sie auch Unterschiede, also dass die Frauen eher Fantasien angeben, die so innerhalb der sozialen Konvention da besser reinpassen und die eher mit der romantischen Bezugsperson sind, bei den Männern dann eher so abenteuerlichere Sachen.
00:07:16: Aber die Studien kommen dann auch immer zum Schluss, dass die Unterschiede eigentlich gar nicht so groß sind, dass auch Männer über die eigene Partnerin fantasieren und auch Frauen sich, keine Ahnung, Gangbangs, Szenarien oder Sex in der Öffentlichkeit vorstellen.
00:07:30: Vielleicht, weil die Sexualität in der Öffentlichkeit ja von Frauen noch mehr gehemmt wird durch sozialen Druck, sind die Fantasien, die dann auch geäußert werden in so einen Umfragen, ein bisschen eingeschränkt sind.
00:07:41: Das kann ja auch eine Rolle spielen.
00:07:43: Was ich tatsächlich öfter gehört habe, sind speziell von Frauen, wenn ich mich mit denen darüber unterhalten habe und auch was Sympornokonsum betrifft, sind so Gewaltfantasien bis hin zu vergewaltigungsähnlichen Szenarien.
00:07:58: Die Frauen sind ja nicht so, dass sie denken, das müsste oder soll passieren und sind manchmal ganz schön verstört von ihren eigenen Fantasien da.
00:08:05: Was hat's damit auf sich?
00:08:06: Also ich hab das dann mir einfach angehört, aber gar nicht so viel dazu gesagt.
00:08:11: Naja, das ist, glaube ich, das Wichtigste, was man sich bei sexuellen Fantasien hinter die Ohren schreiben darf.
00:08:16: Die sind nicht unbedingt im Spiegel der wirklichen Sehnsüchter.
00:08:20: Also da finde ich immer dieses Beispiel Frauen, die darüber fantasieren oder die das ihre Erregung gut steigern können, sich vorstellen, so ein Vergewaltigungs-Szenario.
00:08:28: Die wollen das nicht erleben unbedingt, aber es funktioniert.
00:08:31: trotzdem.
00:08:32: zur Erregungssteigerung.
00:08:33: Also das ist auch, wenn man sich Fantasien teilt, davon sich ganz doll merken, das sagt nichts über die Persönlichkeit oder die Wertehaltung der anderen Personen aus.
00:08:41: Es ist einfach nur eine sexuelle Fantasie, die eben die Erregung steigern kann.
00:08:45: Und es ist so, dass Angst und Erregung im Gehirn relativ nah beieinander sind, also Dinge, die uns ein bisschen Angst machen, die vielleicht ein bisschen Spannung auslösen.
00:08:53: Also auch so richtige Tabusituationen können auch wahnsinnig erregend wirken in der Vorstellung.
00:08:59: So, das ist ein Aspekt.
00:09:00: Dann, ich arbeite ja mit dem sexualtherapeutischen Modell sexo-korporell, die gehen davon aus, das Körper und Geist zusammenarbeiten.
00:09:08: Und es ist schon so, wenn zum Beispiel eine Person bei der Selbstbefriedigung wahnsinnig viel Spannung im Körper hat, also vielleicht den Beckenboden anspannt, die Beine anspannt.
00:09:16: So, dass das in der Tendenz eher zu gewaltvolleren... Fantasien führt.
00:09:22: Und wenn die zum Beispiel ihr Körperleben verändern, da mehr Entspannungen in die Muskeln reinkommen, dann verändern sich auch die Fantasien.
00:09:30: Okay, noch mal dazu, weil das ein spannender Punkt.
00:09:32: Das heißt, wenn wir Angst haben, sind wir eigentlich sehr angespannt im Körper.
00:09:37: Das heißt, unsere Muskeltonus ist angespannt, damit wir uns auf Flucht oder Angriff vorbereiten können oder eben erstachen.
00:09:45: Aber in jeglichen Zustands sind unsere Muskeln angespannt.
00:09:48: Und dieses Muscle-Feedback kann dann dafür sorgen, dass unsere Fantasien gewaltvoller werden bis hin zu ... Ja, Vergewaltigungs-Szenarien, die uns tatsächlich körperlich erregen, aber dann vielleicht auch so ein Widerspruch zu unseren tatsächlichen Bedürfnissen darstellen.
00:10:06: Genau, und es ist schon auch so, dass auch so im sexuellen Lernprozess, wir sind ja nicht erwachsen, und dann sind wir erst sexuell, sondern das ist so ein Prozess, der entwickelt sich.
00:10:16: Und es gibt schon auch so Sachen, wenn man sich so ein bisschen erschreckt hat als Kind, oder die irgendwie Spannung ausgelöst haben, dass die dann auch mit Erregung verknüpft werden können.
00:10:26: Also das ist dann eher zum Beispiel bei Fetisch oder so.
00:10:31: Wenn jetzt jemand Darmenschuhe wahnsinnig erregend findet, hatte ich mal einen Klienten.
00:10:35: Und wir haben so einen Moment gefunden, wo er als Kind unterm Tisch war und er hat sich irgendwie erschreckt, er wurde irgendwie gesucht und hat sich erschreckt und irgendwie dieses Bild von den Darmenschuhen.
00:10:45: Also es war eine aufregende Situation für ihn und die Damen hatten halt hohe Schuhe an und das hat sich irgendwie so verknüpft.
00:10:52: Das muss nicht immer so sein, aber auch unsere Fantasien sind geprägt durch das, was wir in der Kindheit oder vor Pubertät erlernen.
00:10:59: In der Pubertät erotisieren wir Dinge und in einem Achsenalter legen wir das fest.
00:11:03: Also es gibt auch Forschung, die sich guckt, was der Zusammenhang zwischen unseren Bindungsstil und Fantasien ist.
00:11:09: Alles finde ich noch nicht so ganz ausgereift, aber man kann mal davon ausgehen, es hat irgendwie was mit einem zu tun, aber es ist nicht eins zu eins übersetzbar und nicht jede Fantasie repräsentierten Wunsch.
00:11:19: Das ist gleich mal zur Bindungsstile und die daraus resultierenden Fantasien kommen, was ich davor spannend finde.
00:11:24: Ich hab mein längeres Interview mit einer Sexarbeiterin geführt und die hatte mir vom Klienten berichtet, die war auch Domina, der halt immer krasse Kaviaspiele also mit seinem Kot machen wollte.
00:11:34: Und sie hat das halt durchgezogen und der wurde von seiner Mutter immer bestraft, indem er, als er trocken werden sollte, die volle Windel ins Gesicht gedrückt bekommen hat.
00:11:44: Das heißt, da haben wir die Koppelung von Angst und Demütigung.
00:11:48: und gleichzeitig wahrscheinlich, weil er ein mütterliches Erleben hatte, von Zuhause und Geborgenheit, die dann wiederum sich in die Sexualität reingeben kann.
00:11:59: Ja, also so können fetische beispielsweise entstehen oder so besondere Attraktionsmuster, die relativ eng und spezifisch sind.
00:12:10: Genau, und die können halt auch die Fantasien beeinflussen, aber ich glaube auch, dass es vielleicht gar nicht so wichtig ist.
00:12:17: Die meisten Menschen wissen ja auch, die Fantasien verändern sich auch.
00:12:21: Also oft nutzt sich ein bestimmtes Szenario irgendwann ab, es funktioniert nicht mehr so gut.
00:12:25: Oder was man vor fünf Jahren vielleicht aufregend fand, findet man jetzt nicht mehr.
00:12:30: Unsere Bedürfnisse verändern sich ja auch, unsere Erlebnisse, unser Körper erleben.
00:12:34: Ich
00:12:34: hatte es tatsächlich öfter in Beziehung, wenn eine Frau es nicht so gewohnt war, wirklich ... nah zu sein.
00:12:42: körperlich also.
00:12:43: sexualität ist ja das ein und es kann ja manchmal auch so ein ersatzprodukt sein für intimität.
00:12:48: das erlebe ich tatsächlich häufiger bei männern dass sie es nie gelernt haben so wirklich intimität zu erleben und zu erfahren.
00:12:54: und die sagen dann okay sex ist so der weg wie ich es kriege und das ist dann auch das einzige dabei.
00:12:59: wenn man mal wirklich tief an die bedürfnisse gehen würde würden sie sich eigentlich körperliche intimität wie zusammenliegen kuscheln gestreichelt werden in arm genommen werden wünschen und dann bräuchten sie auch nicht mehr so viel sex.
00:13:10: Gleichzeitig hab ich das auch schon bei Frauen erlebt, die nicht so wirklich Intimität gelebt haben, gelernt haben.
00:13:18: Und die dann gemerkt haben, krass, wie gut fühlt sich das an?
00:13:21: Am Anfang hat sich das komisch angefühlt.
00:13:23: Intimität kann ja auch Verunsicherung auslösen.
00:13:25: Und dann war das so was, was sie dann in den nächsten Beziehungen viel mehr gebraucht und gelebt haben.
00:13:32: Also so viel zu sexes Fantasien, die sich dann auch verändern können.
00:13:37: Und vielleicht auch noch mal, das ist was du vorhin meintest, dass ich aber nicht ... jede Sexfantasie erklären lässt in der Kindheit, weil da irgendwas passiert ist.
00:13:44: Also bevor man jetzt anfängt zu suchen, ah, das könnte ja der Grund sein, das ist da los.
00:13:48: Mama, wir müssen mal reden, warum hast du mal diese Schuhe angehabt?
00:13:51: Ja, ich glaube, es ist auch noch ganz wichtig.
00:13:53: Oder Papa, genau.
00:13:55: Ja, ich finde auch, also ich finde das Spannend, diese Studien zu lesen und diese Erklärungsmodelle.
00:14:00: Ich merke aber auch in der Praxis, es ist doch eigentlich das Wichtig, was im Moment ist und was es für einen bedeutet und wie man damit umgehen möchte.
00:14:08: Also viele fühlen sich auch einfach wohl mit ihren Fantasien.
00:14:10: Die nutzen sie für sich zu Erregungssteigerung.
00:14:13: Und dann ist auch wieder gut.
00:14:14: Und dann gibt es solche, die halt sich wirklich unwohl damit fühlen.
00:14:17: Ich hatte meine Klientin, die hat sich immer ... angeschaut, wo ein ganz, also so ein Senioren-altiger Mann mit einer gerade achtzehnjährigen Frau Sex hatte.
00:14:29: Und die hat das nicht verstanden und die dachte, was ist los mit mir?
00:14:32: Welches Trauma trage ich in mir, dass ich das jetzt erregend finde?
00:14:36: Und der tat das dann total gut, dass wir einfach drüber sprechen.
00:14:40: Okay, das macht ihr Angst.
00:14:41: Warum macht ihr das Angst?
00:14:43: Muss ihr das Angst machen?
00:14:44: Darf das einfach eine Fantasie sein?
00:14:46: Das ist jetzt eine Fantasie.
00:14:48: Vielleicht verändert sich das wieder.
00:14:51: Woher wissen wir dann oder woher weiß so eine Klientin, dass das nur eine Fantasie ist und auch nicht ein wirklicher Wunsch, dass sie dann auf einmal irgendwie mit seinen jährigen Männern sex hat und denkt, oh krass, ey, das ist das, was ich mir die ganze Zeit gewünscht habe.
00:15:05: Das wissen die Menschen.
00:15:06: Das weiß jeder für sich selber.
00:15:09: Also sie sind verunsichert, weil sie denken, eine Fantasie bedeutet, dass sie das auch wirklich wollen.
00:15:14: Das ist die Verunsicherung.
00:15:15: Wenn aber klar ist, es gibt Fantasien, die wollen in der Fantasie bleiben und es gibt Wünsche, die sich aber auch ausdrücken, dann wissen die das.
00:15:22: Da haben die dann auch keinen Zweifel.
00:15:25: Und das ist ja auch das Interessante.
00:15:28: Pornografie ist ja so ein bisschen wie Bild, also verfilmte Fantasie.
00:15:32: Es gibt Menschen, die haben eine bestimmte Fantasie und wollen die sich nicht selber ausdenken, sondern suchen die sich dann in Pono raus.
00:15:39: Und vielleicht beim Browsen entdecken sie dann auch Szenarien, die dann wiederum zur Fantasie werden.
00:15:44: Und da gibt es so ein Phänomen oder eine Situation, wo zum Beispiel ein jugendlicher Mensch durch Pornos merkt, dass er oder sie homosexuell orientiert ist.
00:15:56: Damit gar nicht gerechnet hat, aber merkt, das ist nicht nur spannend, als Fantasie anzugucken.
00:16:01: Ich wünsche mir das tatsächlich auch.
00:16:03: Das gehört zu mir.
00:16:05: Gerade bei Pornos ... Finde ich, es ist noch mal ein spezielles Phänomen.
00:16:08: Was hältst du generell vom Pornos?
00:16:10: Soll ich mal das gucken?
00:16:11: Ist das gut für einen oder eher nicht?
00:16:13: Finger weg.
00:16:14: Das ist einfach ein Unterhaltungsmedium, was für viele Menschen relativ wirks an die Erregung steigern kann.
00:16:20: Warum nicht?
00:16:21: Also ich finde gut, wenn man darauf achtet, dass die Pornos eretisch hergestellt wurden.
00:16:25: Das ist dann meistens nur, wenn man so bei Cheeks oder so bei bestimmten Plattformen.
00:16:29: Null, null, null, eins Prozent der Pornos, richtig?
00:16:32: Na ja, also kann man sicher darum kümmern.
00:16:34: Also wenn man Biomilch kauft, kann man auch sagen, hey, mir ist wichtig, dass die Personen, die da den Porno performt hat und auch die Personen, die das Licht gehalten hat, ordentlich bezahlt wurden und das auch alles so wollten, dann kann man sich den richtigen Porno aussuchen.
00:16:47: Aber so ganz grundsätzlich, why not?
00:16:49: Das funktioniert ja für viele gut.
00:16:51: Ja,
00:16:51: alles so wollten, aber gut, da kommen wir zu einer anderen Diskussion.
00:16:55: Also das ist das eine bei Porno-Konsum, das andere ist natürlich Fast and Slow with Open Mean.
00:17:01: In dem Moment, wo wir Dinge konsumieren, die schnell Dopamin in unserem Kopf auslösen.
00:17:08: Und bei Pornos ist das eben so.
00:17:10: Haben wir ein paar Sachen.
00:17:12: A. Kann ein Suchteffekt eintreten.
00:17:14: Und B. Kann es sein, dass der Pornos, den wir konsumieren, immer härter werden muss, um die gleiche Dopaminauschüttung zu bewirken.
00:17:24: Und das kann dann zu Pornos führen, die immer, immer härter werden.
00:17:27: Und das beeinflusst natürlich, weil diese Bilder in unseren Kopf kommen.
00:17:31: auch wiederum unsere sexuellen Fantasien und kann wohl möglich unser sexuelles Verhalten verändern.
00:17:36: Und deswegen finde ich Ponys nicht ganz so ungefährlich, ehrlich gesagt.
00:17:40: Also ich halte sie nicht für gefährlich im Sinne, also für den Konsumierenden, für die Konsumierende.
00:17:46: Ganz kurz mal, du hältst Pornos wirklich nicht für gefährlich.
00:17:49: Naja, ich würde es noch kurz erklären.
00:17:50: Also jetzt, per se sagen Pornos ist gefährlich, es wie sagen Zucker ist gefährlich.
00:17:55: Zucker
00:17:56: ist gefährlich.
00:17:56: Guck dir die Welt an.
00:17:57: Halleluja.
00:17:58: Zucker ist die größte Sucht der Menschheit.
00:18:01: Also, viele, viele Menschen konsumieren Pornos.
00:18:05: Und wenn die in sich so gefährlich für jeden wären, Dann hätten wir ein riesiges Problem.
00:18:12: Ich glaube, viele, viele Menschen können sich das angucken und das für sich nutzen, für die Selbstbefriedigung zum Beispiel.
00:18:18: Und es passiert nichts.
00:18:20: Und dann gibt es Menschen, die Dinge kompensieren.
00:18:25: die vielleicht gar nicht so viel mit Sex und Emporno zu tun haben.
00:18:28: Und dann nutzen die das mehr, als sie wollen und dranghaft und haben das Gefühl, sie können das nicht mehr kontrollieren.
00:18:34: So wie bei S-Problemen, wie bei Online-Shopping-Problemen oder wenn man Computerspiele zu viel nutzt.
00:18:41: Und dann sollte man sich Hilfe holen.
00:18:44: Also wenn das anfängt, das eigene Leben oder wohlgefählten einzuschränken, dann sollte man sich Hilfe holen, weil man das recht gut behandeln kann.
00:18:50: Also ich arbeite auch mit Menschen, die... Sie sagen, ich bin porno süchtig und dann finden wir, was sie eigentlich brauchen und dann arbeiten wir da dran.
00:18:59: Und manchmal geht es sogar ganz schnell, dass sie dann wieder entspannt ihren Alltag leben können und diese Pornos oder Camming oder da gibt es ja noch eine ganze Produktpalette, dann nicht mehr so brauchen.
00:19:12: Okay, also wir haben in Deutschland zurzeit so fünf Prozent, die als porno süchtig eingestuft werden.
00:19:19: Und du sagst, Pornos sind nicht gefährlich, aber manche Leute sind so vulnerable, dass es für sie gefährlich werden kann.
00:19:26: So wie du sagst, dass Zucker nicht gefährlich ist, sondern...
00:19:30: Zucker in Maßen?
00:19:30: Also warum nicht, ne?
00:19:31: Warum kann man nicht ab und zu ein bisschen Schokolade essen, oder das ist nicht?
00:19:35: Es ist so, sagen, vielleicht dieser Spruch, die Dosis macht das Gift.
00:19:38: Also es gibt genug Menschen, die Pornos einfach... anschauen können und sie können trotzdem noch so fantasieren, wie sie möchten oder sie lassen Pornos weg, wenn sie es gerade nicht brauchen.
00:19:49: Und es gibt Menschen, die nutzen das intensiver, als es ihnen lieb ist.
00:19:54: Pornosucht ist keine Krankheitsdiagnose, gibt es nicht.
00:19:57: Es wird bei den Impulskontrollstörungen eingeordnet.
00:20:01: Und das finde ich schon wichtig, dass man sagt, dass Pornosucht ist keine Krankheit.
00:20:05: Das ist ein Problem.
00:20:08: Das ist für viele Menschen ein Problem, wenn sie das so erleben.
00:20:10: Aber da kann man sich kümmern.
00:20:11: Das ist nicht wie eine Alkoholsucht oder eine subzanzgebundene Sucht oder Körper sozusagen auch noch auf dem anderen Ebene abhängig wird von.
00:20:20: Okay, dann haben wir dazu einfach unterschiedliche Haltung.
00:20:22: Ich sage, Pornos sind auf jeden Fall gefährlich, darum muss man darauf achten, wie man sie konsumiert, wenn man sie konsumiert.
00:20:28: Gleichzeitig ist Zucker auch super gefährlich, wenn man es im Übermaß konsumiert.
00:20:33: Und manchen Menschen fällt das schwerer, weil sie bestimmte Gefühle unterdrücken damit oder auch erzeugen, ein Konsum einzuschränken.
00:20:40: Darum ist es für manche der einfache Weg, einfach zu sagen, ich esse kein Zucker und für manches ist der einfache Weg, zu sagen, ich konsumiere keine Pornos.
00:20:50: Und man kann ja auch einfach mal den Test für sich machen.
00:20:53: Ist man der zufriedenere Mensch, wenn man Pornos guckt oder eben nicht?
00:20:56: Oder wenn man Zucker konsumiert oder eben nicht?
00:20:59: Und das klingt jetzt so radikal, aber ich finde, wenn man es testet für sich oder zu sagen, hey, bin ich da zufriedenere Mensch, wenn ich Social Media konsumiere oder eben nicht, dann kann man es für sich schon rausfinden.
00:21:09: Aber ich glaube, wir sind hier in einer krassen-schwarz-weiß-Diskussion.
00:21:12: Ich glaube, auch jemand, der Pornos konsumiert in Maßen und für sich als Fantasien nutzt, er wird auch nicht sagen, er geht schlechter mit Pornokonsum, auch wenn ich damit aussetze, oder auch beim Zuckerkonsum, wenn er ... ... im Kontext mit seiner Familie ein Eis essen geht, würde ich nicht sagen, hey, ich habe komplett auf das Eis essen verzichtet, ein Jahr lang.
00:21:30: Und auch wenn ich mit meiner Familie unterwegs war, habe ich das Eis nicht gegessen.
00:21:33: Hat mir die Entsage und das Zuckerkonsum im Ganzen besser getan als vorher.
00:21:36: Also ich glaube, das lässt sich nicht so krass schwarz-weiß pauschalisieren.
00:21:39: In dem Moment, wo du es als krankhaftes ... ... beziehungsweise als Suchtmittel nutzt und dir davon nicht loskommst, ... ... ist es definitiv schädlich.
00:21:47: Aber wenn du das, wie Amelie sagt, als ... Inspiration nutz und in maßen nutz und ich glaube auch pornos sind in unser welt nicht mehr weg zu denken.
00:21:56: also ich glaube wir werden in keiner welt mehr leben wo wir das vermeiden können.
00:21:58: dass es pornos gibt es heißt geht eher darum zu gucken wie kriegt man die eventuell reguliert?
00:22:02: oder wie kriegt man sie so hin dass sie ethisch konsumierbar sind?
00:22:05: oder gibt es regularien oder gibt es vor allem auch eine kapgrenze für ab wann man diesen konsum wirklich auch zugänglich macht für jugendliche und kinder?
00:22:14: ich glaube das sind eher die frage die wichtiger sind als Generell zu sagen, Pornos sollte man auf Null reduzieren, weil sie schädlich sind für jeden, der sie auch
00:22:21: gemacht hat.
00:22:21: Nee, das habe ich nicht gesagt, aber ich habe gesagt, dass ich es durchaus richtig finde, zu sagen, Zucker ist gefährlich und Pornos sind auch gefährlich per se.
00:22:28: Und dann kann man in den achtsamen Konsum gehen, wenn man das möchte.
00:22:31: Ja, also hat Risiken, aber nicht für alle.
00:22:34: Und ich würde mal darauf achten, oder sagen wir so, ich als Therapeuten, achte darauf, wo ist der Leidensdruck?
00:22:39: Ich
00:22:39: behandle keine Probleme, die aus meiner ... Ich entscheide nicht, was das Problem ist.
00:22:44: Wenn da Leidensdruck ist, kümmere ich mich.
00:22:47: Dann helfe ich.
00:22:48: Das kann sein bei ... Hab einmal im Leben Pono geguckt, das belastet mich so, dass ich nicht schlafen kann, dann spreche ich darüber.
00:22:53: Wenn jemand sagt, ich konsumiere täglich, und das passt gut so in mein Leben, ich fühle mich wohl damit, dann behandle ich keine Pono-Sucht.
00:23:02: Und ich glaub, ein ... Entscheidendes Merkmal ist diese Dranghaftigkeit und dieser Kontrollverlust.
00:23:09: Weil man merkt, man kann nicht mehr ohne, obwohl man eigentlich nicht mehr möchte, dann sollte man sich Hilfe holen.
00:23:15: Und dann ist man auch nicht krank, dann kompensiert man etwas für ein selbst ungünstiger Art und Weise und dann kann ein Geholfen werden.
00:23:24: Das ist kein Schicksal.
00:23:25: Nee, auf jeden Fall.
00:23:26: Also das hatte ich auch immer gehört von Menschen, die ponosüchtig waren, dass sie irgendwann den Eindruck hatten, dass sie ihren eigenen Körper vergewaltigen.
00:23:34: und eben diese Impulskontrollstörung hatten.
00:23:38: Ist es normal?
00:23:39: Jetzt kommen wir noch mal zu einer anderen Frage, um hier bei dem Thema ein bisschen weiterzukommen, weil Sexhantasien beim Sex oder bei der Selbstbefriedigung an jemand anderen zu denken, wenn man zum Beispiel in einer Beziehung ist, weil wenn ich so meine männlichen Freunde frage.
00:23:52: Ich würde sagen, die wenigsten denken dabei an ihre Freundin und ich habe jetzt noch nicht so viele Partnerinnen, Ex-Partnerinnen von mir gefragt, einfach weil ich das auch nicht unbedingt wissen möchte, an wen oder an was sie da denken.
00:24:04: Also doch bei einer weiß ich es oder wusste ich es, an was sie gedacht hat.
00:24:09: Ja, ist es normal und erlebst du das häufig in deiner Praxis?
00:24:12: Also erst mal fantasieren die allermeisten Menschen, so die Lebenszeitprävalenz, also die Wahrscheinlichkeit, dass man einmal im Leben zu einer bestimmten Zeit sexuell fantasiert, ist für nur neunzig Prozent bei deiner Studie.
00:24:24: Also es machen wirklich viele, nicht alle.
00:24:26: Und viele fantasieren auch über andere Personen.
00:24:30: Ja.
00:24:31: Also in der Praxis höre ich das, das sagt jede Studie.
00:24:34: Es völlig normal im statistischen Sinne von häufig.
00:24:39: Auch wenn man in einer Partnerschaft ist, ne?
00:24:41: Ja.
00:24:42: Ja, in der Fantasie sind die Gedanken freides.
00:24:44: Das bedeutet ja nicht, dass man eine andere Person begehrt.
00:24:48: Das
00:24:48: ist ja genau, was du vorhin gesagt hast, nur wenn ich davon fantasiere, und das werde ich jetzt auch in Zukunft sagen, dass ich mit meiner Nachbarin schlafen will, heißt es ja nicht, dass ich es auch wirklich umsetzen will.
00:24:56: Oder dass
00:24:56: du sie begehrst.
00:24:58: Oder nur begehrst, das ist nur eine Fantasie,
00:25:00: die sich
00:25:00: niemals die Tat umsetzen soll.
00:25:02: Das weiß ich nicht.
00:25:04: Ich würde sagen, die meisten Männer, ich kann mich da inkludieren, haben so ein Best-of-Film, den sie ablaufen lassen.
00:25:11: passierten oder mal gesehenen Szenarien, der so im Kopf zusammengeschnitten wird.
00:25:17: Und ich kann nicht sagen, dass ich diese Frauen dann nicht auch damals begehrt habe.
00:25:23: Ich weiß nicht, ob ich es noch heute tue in dem Maße, aber überhaupt nicht begehren, auf gar keinen Fall.
00:25:28: Aber kann ja sein, dass du sagst, ja, finde ich begehrenswert, aber ich habe nicht den Wunsch, das jetzt in echt umzusetzen.
00:25:34: Ist ja schon einmal unterschiedlich.
00:25:35: Ja, der Wunsch
00:25:36: kann ja aus Moralvorstellungen kommen oder aus Wertevorstellungen.
00:25:40: aber nicht aus, was wäre eigentlich mein Bedürfnis, mein Antrieb?
00:25:44: Und das finde ich, das eine ist so das moralische Cluster, was sich darüber liegt und das andere ist so das körperliche Begern.
00:25:50: Ja.
00:25:51: Und ich weiß nicht, ob sie meisten gerne hören würden in der Partnerschaft.
00:25:54: Ich
00:25:54: habe das Begehren, aber ich habe auch die Moralvorstellung und das Wertesystem, das ich es nicht durchführe oder diesen Wunsch nicht ausführe.
00:26:03: Und was ist da Wunsch?
00:26:05: Und was ist da Drive?
00:26:07: Genau.
00:26:08: Also ich ... Das hatte ich ja vorher schon mal gesagt.
00:26:10: Also diese persönliche Bedeutung einer Fantasie.
00:26:14: und wie geht's mir damit?
00:26:15: Kann ich total entspannt Selbstbefriedigung machen, während ich an den Nachbar, die Nachbarin denke und das hilft mir.
00:26:21: Kann ich mich damit wohlfühlen?
00:26:23: Wie fühlt sich meine Partnerperson damit?
00:26:24: Muss ich mit ihr darüber reden oder darf das einfach meine Fantasie sein?
00:26:27: Also wenn kein Leidensdruck da ist.
00:26:31: Why not?
00:26:32: Es ist ja einfach eine Fantasie, die zur Erregungssteigerung nutzt.
00:26:35: Für viele ist es tatsächlich auch, also wenn ich mit Parm dann drüber spreche oder mit einer Einzelperson, die sich dann mit ihrer Partnerperson ausgetauscht hat.
00:26:42: Bei der Selbstbefriedigung ist es für viele gar nicht so ein Thema.
00:26:45: Es ist beim Parsex, wenn sich da einer wegbiemt und an Sex mit einer ganz anderen Person denkt, das finden dann viele schwieriger, aber auch nicht alle.
00:26:56: Und es gibt Menschen, also Sexualität ist ja eine erlernte Fähigkeit.
00:27:01: Die hat jeder für sich, also hat jeder seinen eigenen Lernweg.
00:27:05: Und es gibt Menschen, die gelernt haben, ihre Erregung ausschließlich über die Fantasie zu steigern.
00:27:12: Also ich hatte mal einen Klienten, der hat überhaupt nicht wahrgenommen, was in seinem Körper war.
00:27:16: Der wusste nicht, wie sich sein Penis anfühlte, während er sich selbst befriedigt hat.
00:27:19: Der war komplett in dieser Fantasie.
00:27:22: Und für den war es eine Herausforderung, Parsex zu genießen, weil eigentlich musste er sich weg, wie ihm in diese Fantasie damit das mit der Erregungssteigerung für ihn funktioniert, weil er so nicht Geübterin war, das körperliche Feedback, diese körperliche Stimulationen am Penis beispielsweise als erregend genug war zu nehmen.
00:27:41: Wow.
00:27:42: Und wie habt ihr das in den Griff gekriegt?
00:27:44: Wir haben geübt.
00:27:46: Also er hat geübt in der Selbstbefriedigung.
00:27:49: Man kann viele Dinge in der Selbstbefriedigung üben, die einem dann auch ein paar Sechs zugutekommen.
00:27:53: Er hat geübt, bei der Selbstbefriedigung mehr wahrzunehmen, was ein Penis spürt, ab und zu mal rauszukommen aus dieser Fantasie.
00:28:01: Am Anfang hat er immer wieder die Fantasie gebraucht, um die Erregung hoch zu... Aber das ist dann einfach ein Lernprozess.
00:28:05: Er musste viel üben.
00:28:08: Aber... Man kann auch umlernen.
00:28:10: Alles, was man erlernt hat, kann man auch wieder umlernen.
00:28:12: Oder das Allermeiste bei der Sexualität.
00:28:14: Die ist veränderbar.
00:28:16: Die verändert sich ja sowieso ständig.
00:28:17: Es ist jetzt nicht ein fixes Persönlichkeitsmerkmal.
00:28:20: Was hast du ihm denn für ein Tipp gegeben?
00:28:23: Also, was hat er denn geübt?
00:28:24: Sollte er irgendwie sein Penis mehr wahrnehmen beim Selbstbefriedigen?
00:28:28: Den Fokus verändern.
00:28:28: Und mal
00:28:30: kurz Inhalten.
00:28:31: Also die Hand sollte, glaube ich, weitermachen, was sie sonst so macht.
00:28:34: Aber dass er den Fokus verändert.
00:28:35: Was störe ich am Penis?
00:28:37: Wie fühlt sich mein Penis in diesem Moment an, zum Beispiel?
00:28:41: Und das oft, also am Anfang hat das dann eher zum Erregungsabfall geführt.
00:28:44: Kann auch sein, eben wenn man was Neues einübt, dass z.B.
00:28:47: die Erektion erst mal verloren geht.
00:28:48: Man geht mal zurück zu dem, was man sonst macht.
00:28:50: Und nach und nach schleicht man das aus.
00:28:53: Und das singt.
00:28:54: Das heißt dann auch nicht, dass man diese Fantasien nicht mehr für sich nutzen kann.
00:28:57: Man hat dann nur sein Fähigkeitsreportor ein bisschen erweitert.
00:29:01: In meinen sexuellen Kontakten habe ich es immer wieder erlebt, dass manche Frauen ultra easy kommen für sich.
00:29:07: Und es hatte dann nicht so viel damit zu tun, dass sie sich mehr selbst befriedigen oder nicht.
00:29:11: Und andere, viel schwieriger.
00:29:14: Manche erst so nach Monaten, so wenn man zusammen war, dass sie dann irgendwie das Vertrauen hatten.
00:29:20: Und dann habe ich es auch ein paar Mal erlebt, dass Frauen gar nicht kommen.
00:29:24: Würdest du sagen, Augustus ist erlernbar, auch da?
00:29:27: Oder ist das was, was man ... Manchmal auch nicht erlernen kann.
00:29:31: Den Orgasmusreflex an sich haben ja die allermeisten Menschen, wenn alles gesund ist, wenn jetzt nicht irgendwelche Nerven durchtrennt wurden oder so.
00:29:39: Und dann haben die allermeisten Menschen als Kinder erst mal gelernt, oh, das fühlt sich interessant an sich dazu in den Wein zu berühren, weil der Hardware, kommen wir ja sozusagen auf die Welt, ja, die ganzen Sinneszellen sind da.
00:29:52: Und dann machen Kinder das, was sich gut anfühlt, mehr und lernen und dann wird das irgendwann zielgerichteter.
00:29:58: Und man übt sozusagen und bringt diesem Körper bei, das zu steigern.
00:30:03: Irgendwann erlebt man seinen ersten Orgasmus, findet den vielleicht interessant und versucht da wieder hinzukommen.
00:30:08: Also es ist schon ein Lernprozess oder ein körperlicher Übungsprozess.
00:30:14: Und manche üben Dinge ein, die super gut funktionieren im Solosex, aber nicht so gut im Parsex.
00:30:21: Also wenn man jetzt zum Beispiel die Beine ganz doller anspannt und die zusammenpresst.
00:30:27: Dann ist jetzt, wenn das so eine schöne Frau macht, dann ist es gar nicht so einfach, dann noch einen Penis aufzunehmen.
00:30:31: Ja, also ganz logistische Dinge sind das manchmal.
00:30:36: Oder viele Frauen haben ihre Bagina noch gar nie selber erkundet.
00:30:40: Wenn die Solo-Sex machen, dann sind die beispielsweise vor allem an der Clitoris Eichel außen an der Vulva.
00:30:46: Und dann kommt da ab und zu mal ein Penis zu Besuch und sie erwarten von sich, dass das jetzt gleich ein Feuerwerk ist.
00:30:51: Und der Körper sagt aber, okay, was machen wir mit diesem Besuch?
00:30:55: Ja, weil die Vagina sich gar nicht dran bewohnt ist, jetzt hier irgendwie die Sinneszellen aktiv zu haben und das Gehirn auch nicht das direkt mit Erregung verbindet.
00:31:04: Es gibt auch Männer, die mit wahnsinnig viel Druck in der Hand ihren Penis bearbeiten sozusagen während der Masturbation und dann beim Parsex nicht so viel spüren.
00:31:14: weil die Vagina gar nicht so viel Druck und Reibung aufbauen kann.
00:31:19: Es gibt auch Männer, die schwierig finden, zum Orgasmus zu kommen.
00:31:23: Ja, weil die auch zum Beispiel dann ihren gesamten Körper anspannen, während sie irgendwie masturbieren und dann hart wie so ein Brett sind.
00:31:29: Und das geht ja dann auch nicht so ganz leicht, wenn man nicht klang kann.
00:31:32: Na
00:31:32: ja, man kann natürlich schon.
00:31:33: Er kann sich auch wie ein Brett hinlegen und die Frau setzt sich auch hier drauf und macht die Bewegung.
00:31:37: Aber oft haben Menschen eine gewisse... Erwartung daran, wie sie sich in einem Parsex-Setting körperlich bewegen oder verhalten sollten.
00:31:44: Und das passt dann ganz oft nicht zu dem, wie sie masturbieren.
00:31:47: Und dann ist klar, die meisten von uns masturbieren häufiger als, dass sie Parsex haben.
00:31:51: Das heißt, sie haben Solosex richtig gut eingeübt.
00:31:56: Und das andere halt nicht so.
00:31:57: Und wenn das sehr weit voneinander weg ist, was jetzt so die körperlichen Vorgänge angeht, dann ist ja klar, dass vielleicht beim Parsex ein bisschen schwieriger ist.
00:32:07: Max, in welchem Verhältnis würdest du sagen, hast du in deinem ganzen Leben über die Lebensspannien weg?
00:32:11: Solosex versus Parsex?
00:32:13: Ich meine, du hast dich ja ein bisschen angeglichen durch deine dreizehn Jahre Ehe jetzt, aber ...
00:32:17: Hey, du meinst von der Menge?
00:32:18: Mhm.
00:32:19: Eins zu zwei, eins zu drei.
00:32:22: Das
00:32:22: müsste mehr sein.
00:32:24: Eins zu zehn?
00:32:24: Eins zu fünf, vielleicht.
00:32:27: Mhm.
00:32:28: Ja, mindestens.
00:32:29: Also, na ja, okay, ich hab jetzt grad nie aufgedacht dran, dass man natürlich in einer Beziehung das wieder alles aufholen kann, stimmt.
00:32:36: Herr Flett, eins zu drei, über mein Leben bisher.
00:32:38: Ich würde sagen, eins zu drei.
00:32:40: Aber es gibt viele Durststrecken, wo man ja keine hatte.
00:32:42: Die sind ja schon lange in der Statistik richtig nach oben aus.
00:32:46: Ja, ich würde sagen, auch bei mir so eins zu drei, eins zu vier.
00:32:51: Ja, wer weiß, ne?
00:32:52: Ich hatte jetzt sieben Monate der Datingpause.
00:32:55: Ja, das ist übel da.
00:32:57: Das hat richtig reingeklocken.
00:32:59: Auf jeden Fall, das hat meiner inneren Statistik nicht gut getan.
00:33:03: Okay.
00:33:04: Wie reagier ich denn am besten, wenn meine Partnerin mir eine sehr ungewöhnliche Fantasie anvertraut?
00:33:11: Und das eine ist ja erst mal die Fantasie und wenn sie dann noch sagen würde, hey, das wäre ein Wunsch, das mal auszuleben.
00:33:16: Also erst mal bleiben wir bei der Fantasie.
00:33:18: Was ist eine gute Reaktion?
00:33:20: Oh
00:33:21: Gott,
00:33:21: wirklich?
00:33:22: Wie kannst du nur an sowas denken?
00:33:24: Das ist ja widerlich.
00:33:27: Ja, also als die Person ... die sozusagen diese Fantasie geteilt bekommt und dadurch vielleicht verunsichert oder erschreckt ist.
00:33:35: Erst mal darf man ja auch erschreckt sein.
00:33:37: Ich finde, man muss jetzt nicht das gleich zur Seite.
00:33:40: Das darf ja was mit einem machen und das macht auch mit vielen Menschen was.
00:33:43: Ich mache manchmal auf meinem Instagram-Kanal so Umfragen.
00:33:46: Würdest du lieber zum Beispiel deinen Partner eine sexuelle Unsicherheit offenbaren, habe ich mal gefragt, oder herausfinden, dass er sie eine Fantasie hat, die dich verunsichert?
00:33:57: Und das war dann spannend.
00:33:58: Die Leute schreiben wirklich, wie es ihnen damit gehen würde.
00:34:01: Und das ist total spannend.
00:34:02: Das macht was mit uns.
00:34:03: Vor allem, wenn wir diese Annahme haben, Fantasie ist gleich Wunsch oder soll umgesetzt werden.
00:34:09: Diese Verknüpfung ist bei ganz vielen noch drin.
00:34:12: Also wenn ich denke, okay, diese Person hat mir jetzt nicht nur gerade eine Fantasie geteilt, sondern eigentlich einen Wunsch, kann ja auch gleich so, oh Gott, muss ich das jetzt leisten?
00:34:20: Was machen wir jetzt mit unserer Beziehung?
00:34:21: Ist diese Person jetzt unerfüllt, wenn das nicht stattfindet?
00:34:24: Also kann ja wahnsinnig viel losgehen.
00:34:26: Und
00:34:26: treu, was noch?
00:34:28: Ja, oder wenn das dann irgendwie moralisch mit den eigenen Werten nicht übereinstimmt, mit wem bin ich dann hier überhaupt zusammen?
00:34:35: Was für ein Schwein.
00:34:37: Es lohnt sich.
00:34:39: Natürlich der Mann des Schweinen.
00:34:40: Was für eine Frau, die die Fantasie hat.
00:34:42: Also, ist nicht Schwein auch weiblich?
00:34:45: Nee, Sau, die Sau.
00:34:48: Der Eber oder die Sau bin ich, also ist wirklich offen in beide Richtungen oder alle Richtungen.
00:34:53: Wenn man sich merkt, dass Fantasien erst mal Fantasien sein dürfen, entlastet das bestimmt schon.
00:34:59: Und dann kann man ja auch neugierig sein.
00:35:01: Vielleicht ist das ja auch interessant.
00:35:03: Und die erste Reaktion ist vielleicht Abwehr, aber vielleicht kann man ja auch neugierig sein.
00:35:07: Vielleicht kann man ja fragen, wie fühlt sich das an, diese Fantasie für dich zu haben?
00:35:12: Fühlt sich damit wohl?
00:35:14: Man kann sich auch wirklich ein bisschen intensiver mit Fantasien auseinandersetzen.
00:35:18: Ist das immer die gleiche Fantasie?
00:35:19: Oder verändert sich das auch mal?
00:35:21: Bist du eher so beobachtend?
00:35:23: Bist du ... aktiv teilhabend in dieser Fantasie.
00:35:27: Also wenn man mehr über die Partnerperson erfahren möchte, dann rate ich zur Neugier und Nachfragen.
00:35:32: Und zweitwerte die Person da selber noch nicht Gedanken drüber gemacht und findet das dann auch ganz spannend.
00:35:38: Ja, es ist ein cooler Weg und vielleicht auch mal bei deiner einen Klientin in so einem Voll bodysuit, schlüpfen von so einem alten Herrn und dann auch sich so eine Gesichtsmaske anfertigen zu lassen, bisschen echt kölnisch Wasser rauf.
00:35:51: Und schon kann man in dieser Rolle auch schlüpfen und dann könnte sie ihre Fantasie ausleben, ohne dass sie wirklich physisch mit einer anderen Person Sex haben muss.
00:36:02: Dieser Person hat das ja gereicht, dass ich sage, Fantasie darf einfach Fantasie sein.
00:36:07: Das hat nichts damit zu tun, was deine wirklichen Wünsche sind oder ob du irgendwas Schlimmes erlebt hast.
00:36:12: Also ab dem Moment, wo klar war, das darf einfach eine Fantasie sein, hat sich schon viel entspannt.
00:36:18: Das ist glaube ich auch der befreiendste Satz heute.
00:36:21: Also ich glaube viele... haben Fantasien und ich glaube, da kommen wir auch gleich noch hin, die vielleicht sich auch in einem Bereich bewegen, wo man denkt, ist irgendwie komisch, dass ich an solche Sachen denke.
00:36:31: Aber das ist nicht immer unbedingt bedeutet, man muss diese Fantasie dann auch ausleben.
00:36:35: Ja.
00:36:36: Und das auch nicht immer heißt, dass ich irgendwie ein Trauma aus meiner Kindheit mit Schleppe, was nicht entdeckt wurde.
00:36:42: Und ich glaube, das Beispiel mit dem Kostüm hat nochmal ganz deutlich den Unterschied zwischen Fantasie und wirklichem Wunsch dargestellt.
00:36:51: Ja, es ist interessant zu hören.
00:36:53: Ich glaube, du schaffst vielen, vielen Menschen mit deiner Arbeit auch Entlastung und manche Menschen durch die Art und Weise, wie sie groß geworden sind.
00:37:02: Ich bin zum Beispiel ein Teil meiner Werdegangs bei den Zeugen Jehovas sozialisiert worden.
00:37:07: Und das ist schon ein recht enges, moralisches Konstrukt und Korsett gewesen.
00:37:12: Schaffst du damit auch eine Horizont-Erweiterung?
00:37:14: Und wie du gesagt hast, alles, was wir lernen, können wir wieder fair lernen oder neu lernen und neue Rahmen für uns schaffen, die unserem Leben dienlicher sind.
00:37:23: und deswegen glaube ich schast du vielen Menschen Freiheit und ja auch eine Perspektive, die für sie und wahrscheinlich auch für die Welt erfrischend und gewinnbringend ist.
00:37:35: Danke, ich hoffe.
00:37:37: Vielleicht noch zum Schluss, Amelie.
00:37:39: Wie glaubst du, können Menschen... allgemein für sich in eine gute sexualität kommen?
00:37:45: gibt es da so ein paar tipps die du geben kannst?
00:37:47: du sagst aber das sind Sachen die haben schon vielen vielen klienten geholfen so.
00:37:53: Sachen, die manche vielleicht auf dem Schirm haben, andere nicht.
00:37:55: Wie Kommunikation, wie mehr wieder ins Fühlen kommen, den Körper erleben, weil durch unsere vergeistigte Welt sind wir häufig im Kopf und wenig im Körper.
00:38:04: Achtsamkeit praktizieren, alle Gangarten vom Sex mal ausprobieren und zu gucken, was einem gefällt.
00:38:09: Während des Sexes auch sagen, hey, lass es das so oder so machen.
00:38:13: Ich weiß nicht, was ist da dein Tipp?
00:38:14: Du hast schon viele gute Tipps gegeben.
00:38:17: Also eine Sache, die viel Leidensdruck verursacht sind, diese ... hohen Erwartungen, die wir häufig an uns und an das Sexleben stellen.
00:38:29: Man soll so und so häufig, Paare, die lange zusammen sind, haben das Gefühl, sie müssen einmal in der Woche Sex haben.
00:38:34: Sonst stimmt doch was mit ihrer Beziehung nicht.
00:38:36: Oder eine Frau sagt, ich muss doch unbedingt beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus kommen.
00:38:41: Sonst stimmt was nicht mit mir.
00:38:43: Oder der Mann sagt, wenn meine Erektion nicht direkt knüppelhard ist und eine halbe Stunde hält.
00:38:48: Was bin ich denn dann für ein Mann?
00:38:50: Es gibt viele.
00:38:51: Erwartungen an einem, die wir so mitbekommen, die wir mit uns rumtragen, die unrealistisch sind und die in sich Leidensdruck erzeugen.
00:39:00: Und wenn man mehr bei sich ist und sagt, was tut mir gut?
00:39:03: Was fühlt sich für mich gut an?
00:39:05: Was ist stimmig?
00:39:06: Dann ist das oft ein guter Weg, um eine Sexualität zu leben, die gut zu einem passt und mit der man sich wohl fühlt.
00:39:14: Ein bisschen Körperwissen ist immer ganz gut.
00:39:16: Kriegen die meisten von uns in der Schule nicht gut mitgegeben.
00:39:19: Den Penis-Candindol-Menschen meistens.
00:39:22: Volvo-Vagina ist dann oft noch so ein Mysterium.
00:39:26: Ja, Körpergefühl.
00:39:28: Also wirklich spüren, wie er sich anfühlt.
00:39:31: Und man sagt der Körper ja und man sagt er nein.
00:39:34: Und dann auch dem Folgen.
00:39:36: Also viele Menschen haben auch Sex, auch in einer Art und Weise.
00:39:39: die sich für die nicht gut anfühlt und wundern sich dann, dass sie Lustlosigkeit zunimmt, zum Beispiel.
00:39:46: Genau, Kommunikation.
00:39:47: Also viele haben ja die Sorge, wenn sie zu viel reden, dann zerreden sie diese gute Stimmung oder diese ... Stimmung, was auch immer, dieses mystische Ding, wo man nicht so richtig weiß, das sieht man im Film und so wünscht man sich das.
00:39:58: Also das geht einfach, man muss sich überhaupt nicht austauschen.
00:40:01: Wir sind zwar alle unterschiedlich, haben unterschiedliche Vorlieben und so, aber man muss gar nicht miteinander sprechen.
00:40:06: Das ist einfach ein Match und es ist innerhalb von Sekunden super heiß und beide kommen gleichzeitig.
00:40:12: Das ist so ein Bild, was viele haben, weil wir haben ja auch nicht so viele alternative Bilder und... Wenn man aber sagt, okay, wir sind unterschiedlich und wir sollten uns mitteilen, vielleicht besonders, wenn wir lange zusammen sind und sich Dinge auch wieder verändert haben, dann ist die Belohnung am Ende davon besserer Sex.
00:40:32: Vielleicht noch mal so Mini-Crash-Kurs in Sachen Vulva-Vagina.
00:40:35: Ich glaube, der ist eher für die Männer als für die meisten Frauen.
00:40:39: Reibe- und Druckrezeptoren, das ist ja so ein wirklich entscheidender Unterschied, was ich manchmal erlebe.
00:40:46: bei Frauen, dass selbst wenn ihnen das eine besser gefällt, dass sie manchmal sagen, ja, aber für dich ist es ja besser, zum Beispiel, rein und raus statt relativ tief rein und eher mit Druck arbeiten als mit Reibung.
00:41:01: Und dass sie eher auf den Mann getrimmt sind als auf ihre eigene Lust.
00:41:05: Was würdest du sagen, ist wichtig, um auf A seine eigene Lust zu achten.
00:41:09: und B Wie funktioniert, woüber wahrgehen?
00:41:12: Da gibt es so ein paar Sachen, die man sagen kann, dass man weiß, okay, funktioniert ein bisschen anders als ein Penis.
00:41:18: Ah, okay, da sind jetzt so viele Themen.
00:41:21: Wo fange ich an?
00:41:22: Also erst mal ist... Das, was bei mann die Eichel ist, oder die Penis-Eichel ist, bei den Frauen die Glitteres-Eichel.
00:41:30: Und die ist halt außerhalb von der Vagina.
00:41:33: Das heißt, während Geschlechtsverkehr für den Penis die perfekte Stimulation ist, das ganze Organ wird sozusagen ideal stimuliert, auch passend, so wie meistens sich selbst über die Stadt findet, guckt bei Frauen sozusagen die Eichel halt oft zu.
00:41:48: Und man erwartet aber, dass das irgendwie dann besonders erregend ist.
00:41:52: Also auch die Vagina hat Rezeptoren deutlich weniger als jetzt die Clitoris und reagiert, wie du sagst, eher auf Druck als auf Reibung.
00:42:00: Und doch kann auch die Vagina viel fühlen, auch gerade weil sie ja, wenn der Penis in die Vagina reingeht, auch die Clitoris Schenke und Bulben stimuliert, die umarmt ja.
00:42:12: Jetzt habe ich mein Vulva-Modell nicht dabei, kann ich nicht gut zeigen.
00:42:14: Aber die Umarm ja sozusagen rund um die, so direkt hinter der Vagina-Öffnung, die Vagina, das ist schon auch aufregend.
00:42:22: Aber vielleicht so diese Erwartung, das Geschlechtsverkehr, der ultimative Beweis dafür ist, dass man jetzt Sex hatte.
00:42:28: Also erst dann verliert man seine Jungfraulichkeit, erst dann hatte man Sex.
00:42:32: Und wenn man Sex ein bisschen weiter denkt, Alles, was sich noch Sex anfühlt, alles, was sich gut anfühlt.
00:42:39: Und man darf auch die Clitoris-Eiche mit der Hand stimulieren, zum Beispiel während dem Geschlechtsverkehr.
00:42:43: Das kann die Vulva-Bezisterin selber machen oder die Sexualpartnerin.
00:42:48: Oder man hält noch einen Teul dran.
00:42:50: Also, wenn man das ein bisschen weiter denkt, dann die Chance darauf, dass beide befriedigen Sexerleben größer.
00:42:57: Und ja, es ist immer noch so, dass die Erwartung so ein bisschen ist, Hauptsache der Mann.
00:43:02: ist zum Orgasmus gekommen und sobald er seinen Orgasmus hatte, endet der Sex auch.
00:43:06: Das können wir jetzt alle unsere jahrhundertlange Prägung, sag ich mal, wenn nicht noch länger, nicht einfach abschütteln.
00:43:14: Das ist noch tief in uns drin.
00:43:16: Aber man kann natürlich bewusst damit umgehen und sagen, hey, wie sieht Sex für uns aus, sodass wir beide maximal Spaß haben?
00:43:24: Was hat sich die Evolution eigentlich dabei gedacht, das so einzurichten?
00:43:27: Weil es muss ja in irgendeinen evolutionären Vorteil haben, dass Der lustbringste Teil beim Sex bei der Frau außen liegt und beim Männern beim Sex stimuliert wird.
00:43:39: Also beim wirklichen Vaginalverkehr.
00:43:42: Ja,
00:43:43: da gibt's auch Theorien zu und ich hab sie jetzt aber nicht gerade parat.
00:43:48: Und da machen wir beim nächsten Mal weiter, wenn wir nicht hier haben.
00:43:50: Gut, das Spoiler.
00:43:51: Aber eine interessante Frage.
00:43:51: Cliffhanger.
00:43:53: Ja, weil eigentlich ist es ja, dann muss man doch denken, dass Gott ein Mann ist, dass der Frauen diesen Streich gespielt hat eigentlich, oder?
00:43:59: Naja, oder man sagt, okay, also die Frauen haben mit besonders guten Liebhabern ein Orgasmus und ein Orgasmus kann ja die Fruchtbarkeit, also der kontrahiert ja ganze Beckenboden und zieht sozusagen diese Spermien noch ein bisschen mehr rein.
00:44:16: dass man sagt okay wenn sie besonders guten liebhaber hat der auf ihre bedürfnisse achtet und auch ihr lust bereitet dann hat sie ihren orgasmus und mit dem wir sie auch schwanger werden weil vielleicht ist er dann auch ein guter vater
00:44:26: liebevoll vielleicht und nur wenn er liebevoll ist kann das zu.
00:44:29: Also wer weiß, wenn es auch um Vergewaltigungen geht, vielleicht in der ganz frühen Zeit, dass da auch gar nicht so viel sich öffnet, dass man schwanger werden kann, vielleicht, dass es da auch evolutionär bedingt, wilde Theorien hier.
00:44:39: Genau, ich sage es richtig, dass das die vorherrschende evolutionäre Theorie dazu ist, das ist jetzt die, die mir gerade eingefallen, das will ich sagen.
00:44:46: Aber
00:44:46: da müssen wir wirklich nochmal weitermachen, das wirklich ein spannendes Feld in das Wörter vertiefen.
00:44:52: Okay, Amelie, es war sehr schön mit dir zu sprechen.
00:44:55: Auch wenn wir über Zucker- und Pornokonsum eine andere Ansicht hatten und uns dabei in einer drin verbissen hätten.
00:45:01: Aber wir sind nochmal gut von los gekommen.
00:45:04: Ich hab ab der... Genau, dank Timo, der hat den kleinen Pitbull wieder an der Leine gehabt und mit zurückgezogen.
00:45:10: Es war wirklich spannend und du bist ja auch viel im Internet unterwegs.
00:45:14: Wo findet man dich am besten?
00:45:15: Also am besten auf Instagram at einfach.drüber.reden.
00:45:20: Da gebe ich Tipps, ich klär auch auf und ich gebe ganz viel Anregungen zur Selbstreflexion.
00:45:26: Jetzt in Vorbereitung auf unser Gespräch, heute habe ich ganz viel über Fantasien gefragt, weil ich neugierig war, wie nicht nur meine Klienten klientin, sondern auch Followerinnen, ja, so fühlen und denken.
00:45:36: Das macht auf jeden Fall Spaß, nicht nur mir, glaube ich.
00:45:39: Vielen, vielen Dank für deine Arbeit und ich hoffe, wir hören uns ein zweites Mal wieder.
00:45:43: Sehr,
00:45:43: sehr gerne.
00:45:44: Bis dann.
00:45:46: Das war Beste Freundinnen.
00:45:48: Eine Produktion von auf die Ohren.
00:45:52: Damit ist die Show
00:45:52: beendet.
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