Buchen Sie jetzt über Seven.One Audio eine Host Read Ad, gesprochen von Max und Jakob

Mehr Informationen finden Sie hier!

Kann eine Paartherapie die Beziehung wirklich retten? – mit Dr. Johanna Degen

Shownotes

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Paartherapie – wenn’s kriselt oder lieber schon davor? Wie oft finden Paare nach einer Trennung wieder zusammen? Und sollte ich meinem Partner wirklich ALLES erzählen? Zusammen mit Dr. Johanna Degen, Sozialpsychologin und Paartherapeutin mit einer Vorliebe für besonders ehrliche Analysen, sprechen wir über all das, was die Liebe aushält und was nicht. Sie verrät, ob man einen Seitensprung verheimlichen sollte, wie die Zufriedenheit in der Partnerschaft nicht verloren geht und warum Frauen manchmal mehr Lust auf Sex mit ihrem Partner haben, wenn er ihnen fremdgegangen ist.

Hier findet ihr Johanna im Web und bei Instagram.

Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte:

Du möchtest Werbung in diesem Podcast schalten? Dann erfahre hier mehr über die Werbemöglichkeiten bei Seven.One Audio!

Transkript anzeigen

00:00:01:

00:00:07: Wenn wir Freunde wären, dann würdest du so einen Chance überhaupt nicht machen.

00:00:18: Du machst uns alles kaputt.

00:00:20: Ich kann mich auch unglaublich gut mit ihr unterhalten, aber sie bräuchte ihren Psychiotherapeutin dabei.

00:00:26: Das hat echt zu flühen, wirklich.

00:00:30: Hallo und herzlich willkommen zu den besten Freundinnen.

00:00:33: Ab für Mittel für die Ohren.

00:00:35: Und wir haben ... Eine Weltpremiere, glaube ich, hier im Podcast.

00:00:40: In diesem schon.

00:00:41: Sie hat sich extra aus Flensburg, da wo die Punkte gesammelt werden, auf den Weg gemacht, heute morgen um drei Uhr dreißig, hat noch schnell alle Bäcker zur Arbeit gefahren, die dort in Flensburg arbeiten, ist dann mit dem Zuge hergekommen, hatte sogar Zeit, heute mit den öffentlichen Verkehrsmitteln da zu sein und sie ist jetzt hier.

00:00:57: Ein Riesen Applaus für Johanna Degen.

00:01:00: Hallo.

00:01:01: Sorry, Dr.

00:01:02: Johanna Degen, du bist ja Partherapeutin, promovierte Psychologin.

00:01:07: Sexo-Altherapeutin, systemische Therapeutin?

00:01:11: Ja.

00:01:11: Hört es irgendwann auf?

00:01:13: Wie wichtig

00:01:14: sind die Titeln in deinem Leben und wie ist die Beziehung zu deinem Vater?

00:01:18: Also, ähm, Titel nicht so wichtig, wirklich gar nicht.

00:01:22: Okay.

00:01:23: Und mein Vater ringt mit den Themen, zu denen ich forsche.

00:01:27: Und weil er mich gerne mag, glaube ich, oder anerkennen will, hat er auch die Bücher aber manchmal umgekehrt im Regal stehen.

00:01:34: Ach, wirklich,

00:01:35: denn nicht der

00:01:36: Titel zu sehen ist, sondern nur die Seiten zu

00:01:39: sehen.

00:01:39: Nicht nur.

00:01:41: Das nur war jetzt von dir.

00:01:43: Na

00:01:43: ja, aber ich weiß ja gar nicht, welches Buch ich rausgreife, wenn ich nicht die Titel sehe.

00:01:46: Na die zwei umgekehrten oder drei.

00:01:49: Ach so, ja.

00:01:51: Hä, warum hat er das gemacht?

00:01:52: Weil er nicht will das andere sehen, was da draufsteht oder wie?

00:01:55: Das sind doch geile Themen.

00:01:56: Das

00:01:56: ist ja mehr so ein Running-Gag.

00:01:57: Ja, konservatives Münsterland.

00:02:00: Verstehe.

00:02:00: Und das ist so das Innere-Ringen.

00:02:02: Man möchte es auch haben, aber... Dann so zwischen den christlichen Reflektionen muss nicht unbedingt...

00:02:09: Verstehe.

00:02:09: Sexualität stehen.

00:02:11: Aber wie bist du denn entstanden?

00:02:13: Hat er dazu eine Erklärung?

00:02:14: Oder hat das nie stattgefunden bei euch im Haus?

00:02:16: Nicht stattgefunden.

00:02:17: Okay,

00:02:17: wirklich.

00:02:18: Unterheimlich entdecken.

00:02:19: Weißt du, das große Thema bei Partherapie und heute ist ja unser Thema... Was bringt Partherapie eigentlich?

00:02:25: Ja.

00:02:25: Setzt man das präventiv ein, also einem Zustand, wo du dich mit deiner Frau seit dreizehn Jahren befindest.

00:02:30: Euch geht es richtig gut und man kann trotzdem sagen... Hey, man kann mal kommen.

00:02:34: Und das machen ganz, ganz viele Leute in meinem Kreis jetzt, dass sie sagen, sie nehmen das Geld in die Hand und manche Partherapeutinnen sind ja nicht günstig.

00:02:40: Die nehmen einfach mal fünf, sechshundert Euro die Stunde für anderthalb.

00:02:43: Im Prenzlauer Berg in Berlin kannst du das machen.

00:02:45: Schon ordentlicher Satz, ne?

00:02:47: Ja.

00:02:48: Was kostet zwar dir?

00:02:51: Wir haben aus voller Überzeugung Solipreis-System.

00:02:55: Ach, jeder kann zahlen, was er will?

00:02:56: Ja, in gewissen Rahmen und ich bin da auch wirklich stolz drauf, weil ich möchte, dass zum Beispiel auch Alleinerziehende kommen können und interessanterweise, das ist einfach auch so schön.

00:03:05: dass es sich im Schnitt auf die Jahre rechnet.

00:03:07: Also ich will jetzt keinen Druck auf die jetzt unser eigenes Feld machen, weil das kann nicht jeder.

00:03:11: Aber wir haben ihm das Wissenschaftsbackup und ein Institut, was das kompensieren konnte.

00:03:15: Und wir haben gesagt, wir machen auf Vertrauensbasis, man muss auch nichts vorlegen.

00:03:19: Und im Schnitt hat sich's gemittelt.

00:03:22: Und das finde ich ist eigentlich eine schöne Botschaft an sich.

00:03:25: Der Mensch ist im Grunde gut.

00:03:27: Manche haben dann, weiß ich nicht, vier Jahre später was geerbt und haben dann mal viertausend überwiesen für einen ganzen Verlauf oder wurden dann noch verbeamtet und haben das rückwirkend bezahlt.

00:03:36: Manche auch nicht, dann hört man nichts mehr.

00:03:37: oder andere, die haben so viel Geld, dass sie sagen, das finden wir so cool, dass du dann bei alleine erzielen, dass du auch umsonst machst oder dass man noch mal eine Chance hat, das hätte ich früher gebraucht.

00:03:46: Ich zahl vor gerne viel.

00:03:47: Ah, voll gut.

00:03:47: Du machst uns hier allen das Business-Gespräch mit deiner wirklich

00:03:50: aufroffenden... Habt ihr vor eurer Praxis auch so einen kleinen selbstgezimmerten Schrank, wo man auch Wunder kaufen kann?

00:03:56: Dann auch sehen, weil ihr die Scheine reinsteckt.

00:03:58: Man ist auf dem Beichtstuhl in der Therapie.

00:04:02: Hatte beinahe letztens mal Sex in der Küche.

00:04:04: Oh Gott, wie kottest du nur?

00:04:06: Ich möchte nicht weiter und Tiva darauf eingehen.

00:04:08: So, wir kommen jetzt noch mal zurück zum Thema.

00:04:10: Es gibt die präventive Art, also ich gehe... in einem resourcevollen Zustand zur Parttherapie und sage, es könnten mal Themen aufkommen.

00:04:19: oder manchmal haben wir auch schon jetzt so kleine Hicks und ich bearbeite die oder ich gehe in die Akutherapie.

00:04:24: Ich bin eine absoluten Krise und verdammel meinen Partner eh schon und bearbeite die Themen dann in einem nicht resourcevollen Zustand.

00:04:31: Das ist ja so ein bisschen so, als ob es brennt und ich übe dann den Schlauch aus Rollen.

00:04:35: Ja, also zum Beispiel haben wir immer Slots für Menschen, wo eine Affäre aufliegt, die müssen sofort kommen, am nächsten Tag.

00:04:42: Vielleicht übernächst das

00:04:43: Notaufnahme und dann müssen die auch hochfrequent kommen.

00:04:46: Das kann man anders nicht abfangen.

00:04:48: Ach

00:04:48: krass.

00:04:49: Also das wäre organisatorisch mein nächster Tipp.

00:04:51: Ja, okay,

00:04:52: geil.

00:04:52: Geil, dass du das anbietest.

00:04:54: Um diese Notfallslots zu haben, wenn man Affärenschwerpunkt hat.

00:04:58: Dann brennt es.

00:04:58: Hast du einen Affärenschwerpunkt?

00:05:00: Warum?

00:05:01: Oh, ich mag's.

00:05:02: Also, es war so.

00:05:03: Ich war in meiner Praxistätigung und dachte, ich will es schwerer haben.

00:05:06: Mir ist langweilig.

00:05:08: Dann hab ich manifestiert, ich will komplexe Fälle.

00:05:11: Aber tatsächlich, in der nächsten Woche hab ich so krasse Fälle gekriegt, dass ich richtig dachte, was hab ich getan?

00:05:16: Was hab ich getan?

00:05:18: Aber es war für mich ... Ach, das liebe ich einfach.

00:05:20: Affären sind so dreckig und ehrlich.

00:05:22: Ja.

00:05:23: Und

00:05:24: was erlebst du häufiger, dass ein Mann betrügt oder ein Frau betrügt?

00:05:27: Oder Fifty-Fifty?

00:05:29: Ich erlebe ein bisschen mehr, dass Männer betrügen, aber das ist statistisch und nicht haltbar.

00:05:33: Das ist einfach nur, wie sich es sortiert.

00:05:35: Die Frauen haben es einfach besser verheimlicht.

00:05:37: Oder gehen zu wem man das?

00:05:38: Oder gehen zu wem?

00:05:39: vielleicht auch das?

00:05:39: Also

00:05:39: es kommt ja auch ein bisschen darauf an, wem man anspricht.

00:05:41: Männer, die betrogen haben, scheinen mir zu vertrauen.

00:05:45: Das

00:05:45: ist meine Deutung.

00:05:47: Und es geben ja manche auch sehr deutschlandweit Bekannte.

00:05:51: psychologische Psychotherapeutinnen, den Tipp, bei einmaligen Seitensprüngen einfach die Schnauze zu halten, würdest du es auch so unterschreiben?

00:05:58: oder sagst du in jedem Fall sagen, weil das ist wie, als ob Wasser ins Beton dringt und irgendwann sprengt es die Beziehung.

00:06:05: Oh,

00:06:07: ich möchte jetzt natürlich nicht im Feld so unruhstiften, ein bisschen doch.

00:06:13: Also ich sag immer, lebt.

00:06:15: das Leben so, dass ihr gut mit euch sterben könnt.

00:06:17: Es ist auch ein bisschen unterschiedlicher, ob man jetzt ein schlechtes Gewissen hat und wie man so strukturiert ist.

00:06:22: Aber im Grunde ist es doch cool, einer Beziehung zu sein, wo man sich in Gänze zeigen kann.

00:06:30: Also würde ich sagen, ich bin eher Team.

00:06:34: Schaft ihr es, eine Beziehung zu etablieren, wo die Wahrheit sein darf und wo auch die Person, die es gesagt bekommt, ein guter Ort der Wahrheit ist?

00:06:43: Also ich fände, das wäre ein Kompliment.

00:06:44: Ich wäre super traurig, wenn ich ein... Ort wäre, wo man sich nicht bekennen könnte.

00:06:50: Und deswegen für mich ist irgendwie, wenn ich es verstehen kann, kann ich es verzeihen und Transparenz key.

00:06:55: Das heißt aber nicht Turaner der Innerlichkeit.

00:06:56: Also man hat nicht das Recht auf alle Infos.

00:06:59: Aber sowas wie ich habe mich hier fremdverliebt und Sex gemacht, vielleicht.

00:07:04: Sex gemacht,

00:07:05: als ob man eine Backstuhle

00:07:07: war.

00:07:07: Mir ist es wiederfahren.

00:07:08: Sex ist nur wiederfahren.

00:07:09: Ich hab Sex

00:07:10: gemacht.

00:07:10: Ich hab Sex

00:07:11: gemacht.

00:07:11: Ich find das cool, aber ich will auch immer gerne alles fühlen.

00:07:14: Also bei mir ist es eher auf dem Tisch.

00:07:16: Ein Tag, an dem man jedes Gefühl hatte, sag ich immer, ist ein Erfolg.

00:07:20: Wow.

00:07:21: Ich brauch nicht jeden Tag Unmacht.

00:07:23: Sagst du das aus der Theorie oder ist es dir schon so widerfahren?

00:07:25: Warst du der Ort der Wahrheit?

00:07:28: Ja,

00:07:29: war ich auch schon.

00:07:29: Ist natürlich wichtig, auch als Paar-Therapeut einmal betrogen zu haben, dass man weiß, ich weiß, worüber ich rede.

00:07:35: Also, ich hatte mal einen Mentor.

00:07:38: Der hat mal gesagt, ich glaube, ich darf sogar sagen, wer ist ich?

00:07:41: Femens.

00:07:42: Der hat gesagt, ein super chaotisches eigenes Leben.

00:07:46: befähigt besonders im Berufsfeld, weil dann hat man alle Abgründe schon gesehen hat, versteht man auch das Absurde der Menschen besser.

00:07:55: Ja, der hat ja auch die Theorie des passiven und aktiven Treubleibens, die wir ja schon sehr oft aufgegriffen haben.

00:08:01: Würdest du sagen, du bist aktiver oder passiver Treubleiber?

00:08:04: Aktiver.

00:08:05: Ja, ui.

00:08:06: Ja,

00:08:06: aber bei der Überzeugung, ey.

00:08:08: Ich bin... Max ist ein richtiger Passivertreublein, weil er meint, er hat gar keine Augen für andere.

00:08:20: Gar

00:08:20: keine nicht.

00:08:21: Du bist quasi blind.

00:08:23: Wie

00:08:23: findest du noch zu den öffentlichen Verkehrsmittel, die ich für dich heute wieder?

00:08:27: Du reagierst auch auf Stimmen und so, aber auch nicht wirklich.

00:08:30: Die kommen ja nur als Wortsignale bei dir an, also als Information, nicht als irgendwie bewegen dein emotionales System gar nicht.

00:08:37: Du hast doch gar keine Gedanken an, ne?

00:08:40: Du machst zu Bierst nur zu selbstgetreten Pornos.

00:08:43: Exakt.

00:08:43: Okay, gut, wunderbar, egal.

00:08:44: Ich würde

00:08:45: es als Skala aufmachen und ich würde mich eher auf der passiven Skala einordnen als auf der aktiven.

00:08:51: Man muss ja nicht schwarz und weiß, oder muss man schwarz und weiß entscheiden?

00:08:54: Nein,

00:08:54: auf gar keinen Fall.

00:08:55: Auf gar keinen Fall, das Leben ist nicht schwarz und weiß, aber ein guter Tag ist, wenn ich alle gefühlt

00:08:58: habe.

00:09:00: Hab ich ja noch nie gehört.

00:09:02: Du bist also gar keine Gefühlsvermeiderin.

00:09:05: Nee.

00:09:06: Nicht nie.

00:09:07: Aber in meiner besten Version, wenn ich in meiner mutigen und besten Version unterwegs bin, willkommen heiße ich jetzt Gefühl.

00:09:14: Auch die Panik und Verzweiflung und denke immer, wow cool, ich habe jetzt alles gefühlt.

00:09:18: Wow.

00:09:19: Auf eine Art Kontrolle auszuüben.

00:09:22: Wirklich?

00:09:23: Ich dachte so sensuell im Lebensteam.

00:09:26: Nee, nee, ich... ist es auch

00:09:29: ein Scherz.

00:09:29: Okay, wenn ich natürlich jetzt eine Strichliste hätte, heute schon komplett von Zweiflung, Selbstzerstörung, heute nicht gefühlt, schlechter Tag, nein, so ist es aber nicht.

00:09:38: Ich würde gerne ausgewogen fühlen, zumindest, weil wenn man sich anguckt, es gibt viel, viel mehr unangenehme Gefühle als angenehm.

00:09:45: Da gibt es ja eigentlich gar nicht so viel, da gibt es hier Freude, Liebe, manchmal, aber auch nicht für alle.

00:09:50: Und was gibt's da noch?

00:09:51: Der hört schon auf.

00:09:52: Überraschung

00:09:52: kann ja so in beide Richtungen, ist kein Gefühl, aber... Und

00:09:55: denn wir wärmen hier beim Herzigkeit?

00:09:57: Beim Herzigkeit.

00:09:58: Vollfahre

00:09:58: Zuversicht.

00:10:00: Ja, gut.

00:10:01: Zufriedene

00:10:02: Weltklugheit.

00:10:02: Was?

00:10:03: Zufriedene Weltklugheit?

00:10:05: Du

00:10:05: brauchst Wendelworms.

00:10:06: Aber es gibt vielmehr unangenehme Gefühle eigentlich, ne?

00:10:08: Und die ballern auch so... Also ich bin ja auch für Gefühlsbereitschaft, das ist ja mein Plädoyer.

00:10:14: Aber in der Umsetzung ist es manchmal gar nicht so einfach, das möchte ich einfach an der Stelle sagen.

00:10:19: Eine Sache, bevor wir noch tiefer einsteigen, als wir eh schon sind.

00:10:23: Ich habe letztens ein Gespräch mit einer Bekannten gehabt.

00:10:26: Und die hatte Stress mit ihrem Freund.

00:10:28: Und dann habe ich ihr vorgeschlagen, geht doch mal zur Parttherapie, das ist total heilsam, das machen gerade alle bei mir.

00:10:33: Und die so, nee, auf gar keinen Fall Parttherapie, dann ist er eh schon zu spät.

00:10:36: Das ist ja ein Zeichen von, dass es wirklich katastrophal ist.

00:10:39: Was würdest du dazu sagen?

00:10:41: Ja, für euch ist es zu spät.

00:10:42: Wäre, glaube ich, auch die Reaktion meiner Frau.

00:10:44: Wirklich?

00:10:44: Wenn wir jetzt hier sagen, präventiv und so.

00:10:46: Und in der Zeit, wo man die Ressourcen hat.

00:10:48: Ich glaube, wenn ich heute zu meiner Frau gehen würde und sage, ey, wir hatten heute total das spannende Gespräch.

00:10:52: Ich würde gerne mit dir zur Parttherapie.

00:10:53: Ich würde erst erstes fragen, stimmt was nicht.

00:10:55: Du willst dich doch nur trennen.

00:10:56: Das auch, aber ich möchte...

00:10:59: Aber das möchte ich hier nicht weiter besprechen.

00:11:02: Ja, ich finde, interessant.

00:11:03: Ich finde, denke immer, aber vielleicht hatte man auch Angst, was man da so besprechen könnte.

00:11:08: Ich würde jetzt sagen, ist eher in der... vermeidenen Tendenz, ne?

00:11:11: Weil es gibt auch viele Menschen, die sagen, minimal, na, spannend, bring it on.

00:11:16: Warum nicht?

00:11:17: Und oft ist es ja auch so, dass wir uns Initiative wünschen von unseren Partnerpersonen.

00:11:20: Und das ist doch auch eine.

00:11:22: Also ich kann mir auch viele Vorstellen, die Lust haben und mitgehen.

00:11:25: Und da musste man das schon mal nicht selber raussuchen.

00:11:28: Und da kann eigentlich ja nur Gutes bei rumkommen.

00:11:30: Ist es so?

00:11:31: Also, wenn ich jetzt mit meiner Frau zur Parttherapie gehen würde, präventiv, was würden wir da besprechen?

00:11:35: Oder wie würde das ablaufen?

00:11:36: Also,

00:11:36: wenn ihr an der guten Stelle landet...

00:11:38: Bei dir?

00:11:39: Ähm, Augen.

00:11:41: Ich hab gesagt,

00:11:41: wenn ihr an der guten Stelle landet.

00:11:44: Also, selbst wenn... Also, wir haben ja sozusagen keine Beziehungsmoral.

00:11:47: Also, es geht ja in der Parttherapie nicht darum, die Beziehung muss erhalten werden oder in irgendeiner neoliberalen Art besser optimiert werden oder sowas.

00:11:54: Aber auf jeden Fall wird sie zum Beispiel fühlbarer oder ehrlicher.

00:11:59: Und das würde ich sagen, ist es schon wert, weil wir verbringen sehr viel Zeit in unseren Beziehungen und tun uns auch sehr viel an in unseren Beziehungen.

00:12:06: Und ich finde, eigentlich ist es immer lohnenswert, dahin zu gucken.

00:12:10: Und manchmal tun wir uns auch das Schlimmste an in Beziehungen, was wir jemandem antun würden und uns selber auch.

00:12:17: Und deswegen finde ich da drin, aufzuräumen, sich das genau anzugucken, zu entzern.

00:12:21: ... spannen auch einfach.

00:12:24: Ja, ich finde es auch total spannend, weil es ist ja auch immer was, selbst wenn in der Beziehung nicht klappt für die nächste Beziehung.

00:12:30: Ja, oder in der Beziehung zu sich selber.

00:12:32: Ja,

00:12:33: das stimmt.

00:12:33: Genau.

00:12:34: Also geht eher darum, dann in so einen Moment Ressourcen zu erkennen, die vielleicht schon da sind und die noch mehr zu fördern, anstatt zu gucken, hey, hier sind Flecken, die ihr nicht seht.

00:12:42: In so einer ... Präventiven paar Therapie.

00:12:45: Ja, Ressourcen, aber man könnte auch mal prüfen, wie man gerade lebt, wie authentisch das ist, was sich vielleicht auch aufrecht erhält, obwohl man eigentlich schon an einem anderen Ort sein möchte innerlich.

00:12:55: Wertekonkurrenz kann man sich angucken oder auch, man kann sehr gut begleitet aufbrechen, wie man die andere Person sieht.

00:13:02: Man sieht sich ja oft satt, aber es hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, sondern es verschiebt sich die Art und Weise der Interpretation.

00:13:08: Also man hat sich verliebt in Kreativität und man hasst Chaos.

00:13:13: oder ich habe mich verliebt in deine Großzügigkeit, aber dein verschwenderisch sein und dass du keinen Bausparvertrag machen willst, verlasse ich.

00:13:22: Und da kann man manchmal gucken, wo ist eigentlich jemand auf dem eigenen Regler unterwegs, das ist ja die gleiche Achse, habe ich mich vielleicht verschoben?

00:13:29: oder auch hat sich die Interpretation verschoben.

00:13:32: Manchmal reicht das schon, sich daran zu erinnern, wow, dein Chaos ist Kreativität, plötzlich kann ich es lieben.

00:13:37: Oder man kann auch je nachjustieren, wenn man zum Beispiel gemerkt hat, ich habe meinen Chaos aus Ufern lassen, weil ich zu entspannt bin, kann man nachjustieren.

00:13:46: Und viele von diesen impliziten Annahmen erodieren Beziehungen auf Dauer.

00:13:50: Und es ist sehr unschön in Rollen gehalten zu werden, aus denen man eigentlich rausgewachsen ist.

00:13:55: Aber Beziehungen wachsen nicht so schnell mit der Veränderung mit.

00:13:58: Also wir halten uns tendenziell immer an irgendwelchen alten Rollen.

00:14:02: Und bevor die Probleme hochkochen oder man das wirklich leid ist oder der negative Zoom sich verfestigt hat, kann man das doch total ... Spannend und optimistisch mal untersuchen, wo man nachjustieren kann.

00:14:17: Und alle haben blinde Flecken ohne Ende.

00:14:19: Also ihr kennt eure Partnerperson weniger als ihr denkt und euch selber auch.

00:14:25: Man will sich auch manchmal, glaube ich, so ein bestimmtes Bild machen von dem Partner, weil das ja auch Sicherheit kreiert.

00:14:29: Und dann was Neues kennenzulernen ist so, okay, kann ich doch gar nicht von dir.

00:14:35: Sollte man seinem Partner wirklich alles erzählen, wenn du so diese radikale Offenheit lebst?

00:14:40: gilt es auch bis so in jeder Gehirnwindung?

00:14:43: Nee, absolut nicht.

00:14:44: Also die Unterscheidung ist eigentlich zwischen Privatsphäre und Geheimnis.

00:14:50: Man muss nicht alles und man schuldet auch nicht alles, also alle E-Mails mitzulesen oder was es dafür Konzepte gibt oder dass man wirklich jede Regung sozusagen nacherzählen muss oder Begegnung.

00:15:01: Also erstens ist sowieso nicht die Wahrheit, eine Nacherzählung ist nur narrativ, also eine Interpretation und kann auch oft das Gefühl nicht greifen.

00:15:08: Dann hat es auch schnell so einen kontrollierenden Touch und auch so einen Berechtigungstouch.

00:15:13: Aber ein Geheimnis sollte man erkennen.

00:15:15: Und woran erkennt man das, ist dann meistens die Frage daran, dass es dies Verhalten und die Entscheidungen beeinflussen würde.

00:15:23: Also ich finde, Privatsphäre kann ja auch Spannungen erzeugen.

00:15:26: Also differenzierungsbasiert eben.

00:15:29: Man darf anders sein.

00:15:30: Man darf auch mal anerkennen, dass die andere Person anders ist.

00:15:32: So ist es ja auch bei Affären.

00:15:34: Wenn ihr Affären habt, ist es ja wahrscheinlich so, ihr wurdet.

00:15:37: Betrogen in Anführungsstrichen und dann hat man den Fuck you, Fuck me Effekt.

00:15:43: Also oft haben dann Paare sehr viel Sex.

00:15:45: Das kommt von der Geleke.

00:15:46: Mit einander.

00:15:47: Genau.

00:15:47: Also nicht mit den Affären.

00:15:48: Und

00:15:48: zwar weil man in der Verletzung und in diesem Betrogenwerden den anderen als andersartig wahrnimmt.

00:15:54: Man hat sich müde gesehen und dachte so ich kenne schon alles und dann tut jemand was was so gegen alles ist was die Beziehung ausmacht wie ich.

00:16:01: die Person kenne, dass daraus Spannkraft entstehen.

00:16:04: Und dann wurde man betrogen.

00:16:06: und also schämt euch nicht, Leute.

00:16:07: Das ist ein Massenphänomen, wenn ihr dann auf die euch betrügende Person draufspringt und ganz viel Sex macht.

00:16:13: Das ist einfach nur der Fuck you, fuck me Effekt.

00:16:16: Fuck you, fuck me Effekt.

00:16:17: Und natürlich auch, weil so Verlustgefühle aufkommen und die können natürlich für Dopaminausschüttungen sagen.

00:16:23: Ja, und auch die Person wurde dann ja als attraktiv kodiert von jemandem aus der eigenen Gruppe.

00:16:28: Anscheinend ist der Lappen doch ein weiter Attrakt.

00:16:30: Aktiv, sozusagen, nicht zu Tiere.

00:16:32: So wird das dann gesagt.

00:16:34: Diese Worte vielen letzten Wochen in der Praxis.

00:16:36: Und

00:16:36: die Veränderung, die man sich vielleicht auch selber wünscht, tritt auf einmal auch in irgendeiner Form ein.

00:16:40: Also der immer gleich bleibende Alltag, die immer gleich bleibende Person ist auf einmal eine andere Person, die man vorher nicht kannte, wie du schon gesagt

00:16:45: hast.

00:16:46: Das ist Aktivierung und kann sehr viel Energie reinbringen, kann auch sehr viel zerstören.

00:16:50: Ich sitze jetzt nicht positiv

00:16:51: an.

00:16:51: Das hört sich super positiv an.

00:16:53: Also ich

00:16:53: kenne es im Kleinen den Effekt, wenn ich zum Beispiel auf einer Party bin und mit einer Frau bin und dann auf der Party... ... drei, vier mal angesprochen werde ... ... aus unerklärlichen Gründen.

00:17:03: Weiß man meistens nicht, ne?

00:17:04: Ja.

00:17:05: Und dann, am Abend, kann man sich auf jeden Fall schon vorstellen, was passiert.

00:17:08: Also, das ist ein sehr kleine Fuck you-Fuck-In-Effekt, ne?

00:17:11: Obwohl ich ja passiv dafür gar nichts kann.

00:17:13: Als passiver Fremdgeher weiß ich ja auch gar nicht, wie es anders geht.

00:17:17: Ja,

00:17:18: also ich würde nicht sagen, wir sollten uns alles erzählen, wir dürfen und das ist auch oft nicht gut für das eigene Selbstkonzept.

00:17:23: Es ist schon wichtig, sich als autonom wahrzunehmen, als unterschiedlich und wir kennen auch unsere Partnerpersonen weniger als wir denken und auch die Sexualität zum Beispiel weniger als wir denken.

00:17:33: und das ist auch eigentlich eine ganz schöne Übung, dass man mal sagt, hey, lass uns mal zum Beispiel aufmahlen oder uns darüber unterhalten, wie viel ich glaube, dass ich dich kenne und wie viel will ich eigentlich wissen.

00:17:44: Weil das man kann eigentlich auch sagen, ich glaube, ich weiß so acht Prozent und die reichen mir.

00:17:50: Weil oft ist es auch in therapeutischen Settings, dass Leute sagen, ich glaube, da sind noch total viele Vorleben, die machen mir total Angst.

00:17:57: Dann ist da gar nicht so viel.

00:17:58: Also manchmal ist es negativ, aber oft ja auch neutral oder positiv.

00:18:03: Wichtig ist nur, dass wir wissen, Wir wissen weniger, als wir glauben und wir verstehen uns auch, selbst wenn wir kommunizieren weniger, als wir glauben.

00:18:11: Also sozusagen eine bewusste Uninformiertheit und genaues Nachfragen ist eigentlich schon mal eine gute Idee.

00:18:18: Und nur soweit fragen, wie man auch die Antwort ertragen kann.

00:18:22: Und manche Sachen müssen nicht ausgesprochen werden oder nicht zu dem Zeitpunkt.

00:18:26: Man kann auch mal was bemerken und nicht reizreaktiv alles sofort ausspucken, sondern sagen, ach, das habe ich jetzt eine Weile beobachtet.

00:18:33: Ich finde mal einen guten Augenblick.

00:18:35: Oder einen sicheren Rahmen, wenn ich es sagen kann.

00:18:38: Ja.

00:18:38: Ich habe es öfter, dass mir Sachen erzählt werden, nachdem ich gar nicht gefragt habe.

00:18:42: Und ich habe irgendwann mal eine Frau im Club kennengelernt.

00:18:45: Und die hat mir im Club schon erzählt, wie belastend die Beziehung zu ihrem Ex-Freund war und was ja alles Furchtbares mit ihr gemacht hat und so.

00:18:51: Da sagt die mir also, warum erzählst du mir das jetzt?

00:18:54: Also

00:18:54: ich hab auch schon Feedback bekommen, wo ich mich total verschluckt hab, also unerfragt, was mich dann auch vielleicht zum Beispiel nachhaltig verunsichert hat, obwohl ich jetzt in der Wissenschaft sehr viel Kritik.

00:19:05: Und deswegen denke ich, ich kann niemand gut damit umgehen, aber es war zum Beispiel ein Kommentar zu meinem Äußeren, das würde nicht zu meinen Inhalten passen.

00:19:11: Und das hab ich so mitgenommen bis heute, denke ich ja, wie soll ich denn... Inwiefern ist das denn jetzt ein Miss-Match?

00:19:16: Was bedeutet das jetzt?

00:19:17: Was mache ich da draus?

00:19:18: unangenehm?

00:19:19: Mega unangenehm.

00:19:20: Ist

00:19:20: unangenehm, oder?

00:19:21: Mega unangebracht, auch vor allem.

00:19:23: Also wirklich.

00:19:24: Oder ich kenne es auch von anderen Therapeuten und Therapeuten, die sagen, wenn man auch im öffentlichen Diskurs ein bisschen mitmischt, den Anführungsstrichen, das dann gesagt wird, bist du da noch gut bei dir?

00:19:34: Es ist ja nicht das therapeutische Ich, was dann spricht, sondern eine Medienrolle.

00:19:38: Aber... Und die sind auch verunsichert, wenn solches Feedback kommt.

00:19:42: Ja.

00:19:42: Aber zu wissen, dass solche Kommentare viel weniger mit mir zu tun haben, als mit dem anderen, der die von sich gibt, finde ich ist immer richtig heissamer beisam auf meinen gepeinigtes Haupt.

00:19:52: Ich meine, ich hab ja auch schon richtig viel Kritik gekriegt und auch zum Teil berechtigt.

00:19:56: Das muss man auch einfach sagen an der Stelle.

00:19:58: Aber mittlerweile bin ich ein bisschen wie Teflon.

00:20:00: Also, na gut, nicht nur wie Teflon.

00:20:02: Ich bin auf Tour und es gab wirklich nur geile Rückmeldung.

00:20:05: Und einer hat so einen riesen langen Text geschrieben, dass sie in der Mitte rausgegangen ist, weil sie doch nicht genug Neues erfahren hat und ihre Zeit dann nicht mehr länger einsetzen wollte.

00:20:14: Und ich würde sagen, ab der Mitte passiert ganz viel Neues.

00:20:16: Und er hat mir so einen riesen Text geschrieben und dachte auch so, ey, ich hab so viele positive Rückmeldungen gekriegt.

00:20:22: eine, die so ein negatives Ding ablässt.

00:20:24: Und ich finde es auch, ehrlich gesagt, ganz schön heftig so, so eine Salve abzulassen.

00:20:29: Ja, warum auch?

00:20:31: Ja, man.

00:20:33: Aber was hat

00:20:33: die Person gesagt?

00:20:34: Die hat dann äußerlich, es passt nicht zu deinen Inhalten.

00:20:36: Also, warst du zu attraktiv für die Inhalte oder hat sie es eher in die Anrichtung gemeint?

00:20:41: Leider nicht so, dass aussehen wollen.

00:20:43: Hätte ich auch gerne mal gewusst.

00:20:47: Ja, gut.

00:20:49: Aber jetzt schleppen wir es sogar bis hierhin.

00:20:50: Ja, du hast es eigentlich reingetragen.

00:20:52: Ja,

00:20:52: genau.

00:20:53: Damit meine ich auch nur, das ist ja so... das rührt halt was an, ne?

00:20:57: Und ich habe niemanden gefragt, hey, wie findest du eigentlich so mein Aussehen?

00:21:00: Passt das zu meinem Scholarship?

00:21:03: Passt das zu meinem Forschungsinteresse?

00:21:05: Ja, sehr gut.

00:21:06: Das freut

00:21:07: mich.

00:21:07: Sehr kongroent für mich.

00:21:08: Das ist

00:21:09: ein Einstellungskritik.

00:21:09: Ich habe so was noch nie gehört.

00:21:12: Und ich glaube, so was kriegen Frauen viel häufiger als Feedback als Männer.

00:21:15: Die meisten würden sich nicht adreisten, Männern das Feedback zu geben.

00:21:18: Deine Inhalte passen nicht zu deinem Aussehen.

00:21:20: Ich frage

00:21:20: mich deswegen nach, weil ich es dann Zeitlang so eine Plakatwerbung, die wir auch über uns am Ostkreuz aufzusehen, wo Erzieher gesucht wurden.

00:21:25: Und da haben die ganz explizit Bilder genommen, wo massiv zettowiert und

00:21:30: gar nicht das

00:21:31: Klischeebild von der Kaffee-Tasse-haltenden Erzieherin, die irgendwie in der Kita meiner Warte, sondern komplett haben damit gespielt.

00:21:37: Jeder darf erzieher werden, war das wahrscheinlich die Message dahinter.

00:21:40: Und im Prinzip ist es ja, das Äußerliche sagt ja gar nichts aus über die Inhalte, die die Person vielleicht transportieren möchte.

00:21:46: Das mochte ich eigentlich immer an der Wissenschaft, dass man, man sieht ja nur den Nachnamen und oft weiß man nicht auf dem globalen Markt, ist das jetzt ein Mann oder eine Frau?

00:21:54: und das fand ich angenehm.

00:21:56: Weil es dann einfach nur die Aussage ist, die gut passt das Argument.

00:22:00: Und dann, wir sprechen uns auch nur mit Nachnamen an, also dann weiß ich nicht.

00:22:03: Müller-Meyer hat gesagt, ne, ne, ne, ne.

00:22:05: Und ich mag da diese Neutralität, ist auch befreiend.

00:22:08: Total.

00:22:09: Aber im öffentlichen Leben ist es anders, ne?

00:22:13: Und da bist du jetzt gerade hier in diesem Podcast.

00:22:16: Und deshalb die Frage aus deiner Erfahrung als Partherapeutin, ne?

00:22:21: Kannst du recht schnell erspüren oder durch Fragen herausfinden, ob ein Paar eine gute Chance hat.

00:22:26: und was macht ein Paar dauerhaft zufrieden?

00:22:29: Ja, wirklich gar nicht.

00:22:31: Ah, geschaut.

00:22:31: Ich dachte, es gibt

00:22:32: einen

00:22:32: ersten Blick, so wie ich sofort verliebt bin.

00:22:34: Es

00:22:35: gibt so Therapiepraxen, hab ich gehört, die sagen so nach fünf Sessions gebe ich ein Estimate, ob ihr es schafft oder nicht.

00:22:41: Das mach ich null und ich war schon so oft so überrascht.

00:22:43: Ich hab schon gedacht, das ist wie eine Achterbahn.

00:22:45: Manchmal dachte ich, die sehe ich auf jeden Fall nie wieder zusammen.

00:22:48: Oder man denkt, die eine Person setzt vielleicht fort und die andere kommt dann und bucht einzelne Sessions.

00:22:53: Manchmal denkt man, da läuft es doch ganz gut.

00:22:54: Beim nächsten Mal sind die geschieden und winken fröhlich mit den Papieren und sagen, das war auch eine gute Veränderung.

00:23:00: Gar nicht, kann man gar nicht vorhersagen.

00:23:02: Manchmal kommt auch noch mal was raus, was dann unvereinbar ist.

00:23:06: Diese Veränderungsprozesse sind ja auch manchmal langsam, manchmal fundamental, manchmal nur bei einer Person.

00:23:13: Und das finde ich auch das Spannende.

00:23:14: Ich würde es gar nicht anders haben wollen.

00:23:16: Das ist ja, da kann man auch alle Gefühle haben, Mitfühlen und auch wirklich sehr überrascht sein, aus welchen Abgrund sich manche Paare rausarbeiten.

00:23:27: Und andererseits, wo man so denkt, ach, das ist jetzt ja sozusagen formal gesehen gar nicht so schlimm, die das dann nicht rausschaffen.

00:23:33: Aber liegt es eher an dir, dass du als Therapeutin Überraschung magst?

00:23:37: Oder liegt es wirklich daran, dass es einfach so viele Änderungen nehmen kann, ohne Vorhersagebarkeit?

00:23:41: Oh, ich installiere die Unvorhersagebarkeit.

00:23:44: Weil du einfach Überraschung liebst und einfach immer wieder von den Paaren überrascht.

00:23:48: Und unbewusst längst du und steuerst, dass sie einfach jegliches Outcome haben können.

00:23:54: Nee, ich glaube, so wichtig bin ich dann nicht.

00:23:56: Also... Klar leid das, wo man hingeht, macht viel aus und was da auch so für eine Haltung sozusagen ist.

00:24:03: Aber ich glaube, ich sage auch ganz oft, wenn ich ausbilde, durch eine Frage, weil manchmal wird so gesagt in einer Supervision, ich habe da was gefragt, mache ich da was kaputt, eine Beziehung, die sein soll, macht ihr nicht mit einer schlechten therapeutischen Intervention kaputt.

00:24:17: No worries.

00:24:18: Und so glaube ich nicht, man ist ja nicht übermächtig und bestimmt das, was da passiert.

00:24:22: Und das ist auch ein guter Tipp für die Beziehungsstreit, die man auch mit seiner Partnerin hat.

00:24:26: eine Zeit lang auch gerade am Anfang, um in der Beziehung mit meiner Frau auch gedacht, hey, wenn wir ein Konflikt haben und sie irgendwie was sagt, wo sie sauer auf mich ist oder weil mein Verhalten ihr nicht passt oder irgendwas auch immer, dass ich dachte, okay, jetzt ist ja auch ziemlich schnell vorbei.

00:24:39: Und sie hat dann irgendwann auch mal sehr schnell auch gesagt, hey, nur weil wir uns streiten und ich sauer auf dich bin, heißt es ja nicht, dass ich mit dir zusammenbleiben möchte, sondern das ist ein

00:24:47: Konflikt.

00:24:48: Also nicht zusammenbleiben möchte.

00:24:49: Das hat ein paar mal gedauert, bis ich dann auch verstanden habe, okay, Streitverhalten heißt nicht, dass man sich... Trennt in dem Moment, sondern eigentlich ist man, wenn man eine gute Partnerschaft führt, sehr nah beieinander und hat da die Möglichkeit, das auszuarbeiten.

00:25:04: Und ich glaube, das ist wahrscheinlich in der Paratheopie auch so, dass eine Frage eben nicht ein Grundkonstrukt sofort über einen Haufen wirft, sondern ganz

00:25:10: wichtig ist.

00:25:10: Man kann das nicht kaputt machen.

00:25:12: Und im besten Fall oder im schlimmsten Fall geht das Paar und es sich einig, dass man es schlecht gemacht

00:25:16: hat.

00:25:17: Da sind die aber auch da drin.

00:25:19: Genau,

00:25:19: die gemeinsamen Feind.

00:25:20: Was war das für eine schlechte Session?

00:25:22: Das sage ich dann auch manchmal so, sag ich, sie dürfen auch gerne gehen und zusammenfinden.

00:25:25: Das war jetzt ein bisschen zu viel verlangt oder das war zu konfrontativ oder manchmal sagt man auch so was wie, ich finde es jetzt gerade nicht plausibel, dass sie zusammenbleiben wollen.

00:25:35: Manchmal rücken die dann schon barig näher zusammen.

00:25:38: Ach

00:25:38: geil.

00:25:40: Erzeigen

00:25:40: wir das jetzt mal für die nächsten zwanzig Jahre.

00:25:42: Es ist natürlich auch hart, ne?

00:25:44: Man sitzt da so und denkt jetzt hilft die uns und dann kommt als Intervention sowas.

00:25:48: Da muss man erstmal schlucken, aber das ist eigentlich eine gute Frage.

00:25:51: Ja?

00:25:52: Finde ich schon, ja ist jetzt noch mir nicht klar, was sie voneinander eigentlich wollen, so wie sie sich hier präsentieren.

00:25:58: Dann müssen die erstmal gucken, haben wir einen gemeinsamen Auftrag.

00:26:01: Was ist denn der gemeinsame Auftrag in der Beziehung?

00:26:04: Ja, zum Beispiel

00:26:05: Die müssen sie finden und sich definieren.

00:26:07: So was wie wir möchten friedvoll und anerkannt beieinander bleiben.

00:26:15: Und so was wie ich möchte mich nicht dauerhaft falsch schüren und im Rückstand oder man möchte.

00:26:24: Ergebnis offen.

00:26:26: Oh ja, anerkannt, gesehen, geliebt.

00:26:28: I love

00:26:28: me, I'm trying.

00:26:30: Ja, aber nicht too hard, weil das ist halt wieder schnell eklig.

00:26:34: Ekelgefühle besprechen.

00:26:37: Ich möchte

00:26:37: mich als attraktive Person neben dir erleben.

00:26:40: Wir möchten unsere Trennung aufgrund von existenzieller Not gut über die Bühne bringen und noch fähig bleiben in einem Haus zu wohnen, weil es ist auch immer mehr so, dass die Lebensumstände es nicht mehr erlauben, dass Paare sich trennen.

00:26:52: Das ist krass.

00:26:53: Das ist krass, das hatten wir bis vor drei, vier Jahren nicht.

00:26:57: Und jetzt habe ich das ständig.

00:26:58: Paare, die sich de facto nicht mehr räumlich trennen können und wie man das dann organisiert.

00:27:03: Und natürlich viel Patchwork, Patchworkies, die haben es auch nicht einfach.

00:27:07: Es wird immer so romantisiert, man soll sich trennen, Freiheit, Selbstverwirklichung, ne, ne, ne, ne.

00:27:14: Und dann kommt existenzielle Not, getrennt erziehen.

00:27:18: Unterschiedliche Kinder von unterschiedlichen... Fremde

00:27:21: Kinder, Kinder lieben.

00:27:22: Oh, das ist ja... Halloween.

00:27:26: Ist ja so schon schwierig genug, Freunde der eigenen Kinder zu mögen.

00:27:29: Ja, aber dann noch fremden die Kinder.

00:27:32: Dann existenziell belastet, wenig Wohnraum.

00:27:35: Was ist das, wie ein Druckkessel?

00:27:37: Charms,

00:27:37: Stickmars.

00:27:37: Wir kommen in Berlin neukölln.

00:27:39: Wir kommen in der Patchwork-Mantik.

00:27:41: Hey, ich liebe in der Patchwork-Familie.

00:27:44: Das läuft eigentlich ganz okay.

00:27:46: Aber ich glaube auch viel Platz, viel Raum.

00:27:49: Du seid ja vielleicht auch ganz gut gestellt, auch mental.

00:27:53: Ja, ich hab ja schon den zweiten Podcast mit dir gemacht.

00:27:57: Mittelreflexiv.

00:27:59: Du hast nachhaltig gewürgt und seitdem konnte ich meine Beziehungen bearbeiten und viel tiefer einsteigen.

00:28:04: Was sind denn so die Themen, die du bearbeitest?

00:28:06: Ich meine, es wird sehr vielfältig sein.

00:28:08: Aber was sind so häufige Themen, mit denen die Leute kommen?

00:28:10: Die Themen sind vielfältig, mit denen die kommen, also sozusagen erster Ordnung, aber zweiter Ordnung ist es oft was Ähnliches.

00:28:17: Eine Grundstruktur, die du erkennst.

00:28:19: Genau.

00:28:19: Also anerkannt werden.

00:28:22: Ja.

00:28:23: Respekt, liebevolle Zuwendung.

00:28:27: Das ist eigentlich immer so die Grundstudie.

00:28:28: Ich möchte gesehen werden, gehört und akzeptiert.

00:28:31: Das ist so die

00:28:32: drei großen

00:28:33: Soldaten.

00:28:33: Eigentlich geht es ja den Menschen immer darum gesehen zu werden, ob er sich jetzt die größte Yacht der Welt kauft und die noch um zehn Meter verlängern muss, weil jemand anderes in die Bucht fährt und auch eine große Yacht hat.

00:28:42: Oder ob man sich irgendwie so ein Försterauto vor die Tür stellt, so eine G-Klasse in der Stadt.

00:28:49: Also es geht ja immer im Leben darum.

00:28:51: gesehen zu werden und in der Partnerschaft ganz besonders.

00:28:53: Ja, und was wir jetzt eben auch sehr viel sehen, ist, dass die Liebe überfrachtet wird davon, dass sie sehr viel kompensieren soll.

00:29:00: Also wir leben ja so in neoliberalem Plattformkapitalismus, also mittelmäßig gestresst.

00:29:06: Wir haben das Gefühl, wir haben wenig Zeit.

00:29:08: Wir sind selbst verantwortlich für Glück, Zufriedenheit und ein bedeutungsvolles Leben.

00:29:12: Das müssen wir selber da reinlesen.

00:29:14: Wir haben das Gefühl, Sozialität ist nicht belastbar.

00:29:16: Am Ende ist man alleine hochkompetitiv.

00:29:19: Jetzt sind noch die Ressourcen knapp.

00:29:21: Multikrise im Diskut.

00:29:23: ist ja schon fast apokalyptisch.

00:29:25: Mir

00:29:25: wird schwindelig, wenn du das alles aufzählst.

00:29:27: Ja, und unter diesem Umbrella würde ich sagen, kommen Paare und versuchen, alles daran zu kurieren in ihrer, in Anführungsstrichen, Liebesbeziehung.

00:29:36: Und da gilt es eben auch sehr viel zu entzern.

00:29:39: Also oft ist man unzufrieden mit dem Lebensstil, den man hat oder hat auch wirklich schreckliche Lebensbedingungen.

00:29:45: dann hat man oft eine schlechte Beziehung zu sich selbst.

00:29:48: Und alles wird ungebremst projiziert in die Kernfamilie oder die romantische in Anführungsstrichen Beziehung.

00:29:54: Und das, würde ich sagen, ist eine der akutesten Gefährdungen.

00:29:59: Für Trennung.

00:30:00: Oder für gesunde Partnerschaften.

00:30:02: Für

00:30:02: gesunde

00:30:02: Partnerschaften.

00:30:03: Ja, aber auch Liebe an sich.

00:30:04: Sogar so.

00:30:05: Als das Phänomen, liebe, humanistische Zuwendung zum Leben und zu anderen, ist davon gefährdet, dass wir es eigentlich überfrachten, weil wir nicht zu den auch strukturellen Problemen hingucken, vielleicht auch, weil sie zum Beispiel überfordern.

00:30:18: Und das schreibt sich dann rein in Beziehungen, die dann das nicht tragen können.

00:30:22: Das kann keine Liebesbeziehung, kann ein sinnloses als sinnlos erlebtes Leben kompensieren.

00:30:29: Und eine Unzufriedenheit mit der Beziehung zu sich selber, so was wie ich weiß, dass ich nicht so handel, wie es mir gut tun würde.

00:30:36: Das kann auch eine Partnerschaft und eine Partnerperson nicht kompensieren.

00:30:39: Und dann oft ist es ja so, wir sagen immer, wenn der Finger auf den anderen zeigt, sollte man ihn umdrehen zu sich.

00:30:44: Also jeder Trigger sagt eigentlich was über einen selber.

00:30:48: Also wenn ihr das nächste Mal getriggert seid, sagt ihr, ich danke dem Leben für diese Einladung, mehr über mich selbst

00:30:54: zu lernen.

00:30:58: Ich weiß es von meiner Ex-Freundin.

00:31:00: Ich habe mich neulich entschuldigt für... der Mann, der ich gewesen bin am Anfang unserer Beziehung.

00:31:05: Auch ist das schön.

00:31:06: Unser kurzen Beziehung, aus der eine Tochter hervorgegangen ist.

00:31:10: Sehr heilsam.

00:31:11: Und ...

00:31:13: kam es auch an, also wurde es auch angenommen.

00:31:14: Ich finde, sie nimmt das immer so auf ihre Art an, sie hat mich dann zwei Tage später in den Armen.

00:31:21: Das wird aber passen, oder?

00:31:22: Nein, wir sind viel sensibler heute miteinander.

00:31:25: Auf jeden Fall war es so, dass ich ein wahnsinnig hohes Leistungsmotiv hatte.

00:31:32: in Teilen vielleicht noch habe.

00:31:33: Aber ich habe das total übertragen auf sie, ne?

00:31:35: Und meinte, sie müsste genauso frei drehen wie ich und habe ihr keine Pause gegönnt, so wie mir keine Pause während meines Aufwachsens gegönnt wurde.

00:31:42: Und ich war auf jeden Fall Quelix, als ich mit ihr zusammen war.

00:31:46: Ich habe sie wirklich nicht zur Ruhe kommen lassen und hatte wahnsinnig hohe Ansprüche.

00:31:51: Und dafür habe ich mich auch entschuldigt, weil ich einfach ein verdammtes Arschloch war.

00:31:55: Das finde ich aber ein tollen, tollen Ruf.

00:31:59: Davon sind Paare oft sehr weit entfernt.

00:32:01: Das

00:32:02: bringt Entspannung rein.

00:32:03: Wir sind jetzt in Elternpaar, ne?

00:32:05: Es kommen auch viele hin sagen so, ich möchte natürlich, dass der Klassiker, dass meine Partnerperson sich ändert.

00:32:10: Das ist auch viel leichter.

00:32:11: Und auch

00:32:11: ich möchte mehr von der Beziehung.

00:32:12: Und manche schlauen Menschen sagen dann, und was gibst du rein?

00:32:17: Das geht schneller.

00:32:18: Wenn die Person das sagt, therapeutisch würde ich es ein bisschen langsamer einladen.

00:32:22: Aber es ist eigentlich eine ganz schöne Idee.

00:32:23: Wie viel von dem, was ich erwarten würde, kriege ich eigentlich.

00:32:26: Ich hoffe, du kriegst vielleicht auch was zurück von deiner Sprengsfrau.

00:32:30: Ich hatte letztens eine Situation, wo ich mich über eine andere Person mit der ich zusammen arbeite.

00:32:33: Das war es nicht du magst, sondern eine andere Person, die du auch denken kannst, richtig krass aufgeregt habe.

00:32:38: Ich habe so aufgelegt und habe so angefangen zu fluchen.

00:32:40: Das passiert super selten.

00:32:42: Und dann ist sie gekommen zu mir und hat mir die Hand auf den Rücken gelegt und meinte so, ja, ich kann das verstehen, dass sich das aufregt.

00:32:48: Und dann hat sie mir noch so ein paar Perspektiven aufgemacht, die ich, weil ich mich schon wieder ein bisschen reguliert hatte, auch da konnte ich dann kurz reinschlüpfen und das hat mir auch geholfen.

00:32:57: Manchmal frage ich mich, also ich glaube sicher, dass wenn ich entwickelter gewesen wäre zum damaligen Zeitpunkt, dass wir es geschafft hätten.

00:33:05: Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Zug schon noch den Bahnhof verlassen hat.

00:33:08: Jetzt aktuell.

00:33:09: Ja, also, weil ich finde sie so, als Mama und das zu sehen, da habe ich total viel Liebe und auch langsam so freundschaftlich so in Tendenzen, aber ich kann mir zum Beispiel nicht mehr vorstellen, mit ihr zu schlafen.

00:33:22: Weil das auch a. schon so lange her ist und b. irgendwie, weil ich auch gar nicht mehr weiß, wie es sich anfühlt und irgendwie wirkt es so abstrakt.

00:33:28: Es war gut zu dem damaligen Zeitpunkt, aber ich kann mich nicht mehr wirklich dran erinnern.

00:33:32: Mir hat mir jemand gesagt, man muss es einfach mal machen, aber das würde ich nie im Leben machen, weil ich finde, man kann ganz viel kaputt machen und einreisen.

00:33:40: Du bist doch die Parttherapeut.

00:33:41: Du

00:33:42: sagst gar nicht tatsächlich.

00:33:43: Ich bin interessant.

00:33:45: Warum?

00:33:45: Also du spielst mit dem Gedanken ist nochmal zu versuchen, weil du argumentierst dagegen und wir haben gar nicht gefreut.

00:33:52: So eine Intervention.

00:33:55: Ich war da einfach mal deine Meinung dazu.

00:33:56: Ja,

00:33:56: lange sagt ja, da tut sich noch was auf, wäre auf jeden Fall spannend.

00:34:00: Aber seit einem Jahr sage ich das nicht mehr.

00:34:03: Gibt es sowas in deiner Erfahrung, dass du Pärchen beraten hast, die sich dann entschieden haben, sich zu trennen oder... vielleicht auch nicht beraten, aber die haben sich getrennt und waren dann jahrelang in Trennung und kommen dann irgendwann zu dir und lassen sich beraten, hey, wir wollen es mal mal probieren, aber wissen, ob es... Wir wissen

00:34:18: gar nicht mehr, wie das funktioniert.

00:34:19: Ja, das ist das und wissen auch nicht, ob das der richtige Weg ist.

00:34:21: Ja, und ich mag auch diese Geschichten.

00:34:23: Ich finde die Geschichten oft so schön, die so nochmal ein Twist haben.

00:34:28: Manche lassen sich sogar scheiden, manchmal sogar teuer, das ist dann nur schön, wenn genug da ist.

00:34:33: Und heiraten dann wieder, weil sie am Ende einsehen, ach, du und ich.

00:34:36: Verdammt.

00:34:38: Und das sind natürlich schöne Geschichten.

00:34:41: Also die Geschichten, die das Leben schreibt über die Liebe, die sind nicht, wie wir sie aus den Filmen kennen oder wie wir uns sie vorstellen.

00:34:46: Wir haben auch mal biografisch geforscht und haben biografische Liebesnarrative erhoben.

00:34:54: Also wie erzählt sich eigentlich eine Lebensgeschichte, Retrospect?

00:34:57: Und da ist die Liebe so zentral und die Beziehung aber wirklich chaotisch und oft auch tragisch.

00:35:02: Kann man sich nicht ausdenken, wie die Menschen die Liebe, was die dafür eine Bedeutung zuschreiben, wie zentral das ist im Leben, aber auch wie chaotisch und absurd.

00:35:11: Also bis hin zu, die Liebe des Lebens hat man verlassen und die wohnt aber im Nachtbauhaus und man hat sich nie gekriegt und beide wissen es eigentlich, aber sind mit anderen Menschen verheiratet.

00:35:21: und die Liebe, um die man ewig ringt, die Scheidung, die man für immer bereut, weil man erst Retrospect gemerkt hat.

00:35:27: hat, dass das Liebe war.

00:35:29: Also es ist wirklich, es gibt nichts berührenderes als die wahren Geschichten, die die Liebe schreibt und die sind nicht rosarot, die sind wirklich teilweise wild.

00:35:39: Also ein paar hat sich mal getrennt, weil sie Kinder wollte und er nicht.

00:35:46: In dem Rebound, den er dann hatte, ist die Frau schwanger geworden als eine andere Frau und sie hat sich dann noch auch neu verpartnete und dann rausgefunden, dass sie unfruchtbar ist.

00:35:57: Also es hätte alles gut sein können.

00:35:59: Aber der Mann, der nie Kinder wollte, hatte dann mit wem den er nicht liebte wie die ursprüngliche Frau und die ihr die nie welche kriegen könnt.

00:36:06: Das Schicksal wusste schon alles und die haben's.

00:36:08: Jetzt wird's aber spirituell hier.

00:36:10: Sind

00:36:10: wir noch zusammengekommen am Ende?

00:36:12: Nein.

00:36:13: Die sind unglücklich.

00:36:16: Ich dachte,

00:36:16: die beraten am Ende ist das ganze ... Nicht

00:36:18: alles ist löstbar.

00:36:20: Manchmal muss man die Tragik nehmen.

00:36:21: Ich ziehe mich aus

00:36:22: der Verantwortung raus.

00:36:24: Das ist keine Verantwortung.

00:36:25: Ich dachte, am Ende wurde das Schicksal dann ... Ohne

00:36:27: Erlösung.

00:36:28: Ohne Erlösung.

00:36:29: Zwei Adigdoten dazu, die gerade gekommen sind.

00:36:32: Ich hab mal eine therapeutische Pilzreise gemacht.

00:36:34: Ich hab Zelo zu Bienen nicht einfach zum Spaß, zum Feiern genommen.

00:36:38: die falsche Feierdroge, Substanz, Entschuldigung, sondern habe das in so einem therapeutischem Setting gemacht.

00:36:44: und ich musste richtig krass heulen, ganz lange, weil in dieser Vision, die mir da gekommen ist, war meine Ex-Freundin und die hat zu mir gesagt, egal wie viele Schleifen du drehst mit Frauen, ich werde immer da sein und auf dich warten.

00:37:02: so unausweilig und irgendwie auch schön, aber ich bin dann auch ängstlich, nächsten Tag erwacht oder hab gefragt, muss man das alles umsetzen, was einer gesagt wird?

00:37:10: Und er so, nein, nein, die Pizza öffnen einem nur irgendwelche Türen und man kann mal reingucken und sich dann auch frei entscheiden.

00:37:17: Das war crazy.

00:37:18: Aber sie ist ja vielleicht für dich immer da, egal wie viele Zirkel du drehst.

00:37:22: Auch auf diese Art.

00:37:23: Ja, als befreundete Eltern, Mutter.

00:37:27: Also das ist auch schon eine sehr besondere, intime Beziehung.

00:37:29: Ja, eine der intimsten.

00:37:31: würde ich sagen.

00:37:33: Und denn die ist auch schwer, es reinzukommen als neue Partnerin?

00:37:36: Ja, auch nicht so leicht.

00:37:37: Ist auch eine kleine Hinderniswand.

00:37:40: Da muss man erst mal rüber warten.

00:37:41: Kleine Hinderniswand.

00:37:44: Brauchen wir jetzt keinen Hermen Nord für.

00:37:47: Auf jeden Fall.

00:37:48: Das Zweite, was ich erlebt habe, erst kürzte.

00:37:50: Ich habe so ein paar auf der Straße angesprochen, die waren sich glücklich gewürgt haben und nicht so lange seid ihr denn schon zusammen.

00:37:55: Ich spiele gerne auf der Straße, so dass man fremde Leute ansprechen muss und so.

00:37:59: Auf jeden Fall meinten die dann, Die waren so ein paar Jahre über siebzig, dass sie schon über siebzig sind.

00:38:04: Die haben extrem gut Englisch gesprochen, kam aus Finnland, immer die Skandinavier irgendwie, dass sie ganz gut Englisch sprechen.

00:38:09: Auf jeden Fall waren die in ihrer Jugend mal kurz zusammen und dann waren sie fünfzig Jahre auseinander und haben sich vor fünf Jahren wiedergefunden.

00:38:17: Und die letzten Worte, mit denen sie uns verlassen hatten, war, and we have wonderful

00:38:22: sex.

00:38:25: Auch eine schöne Geschichte, so kann es auch gehen.

00:38:27: Und

00:38:27: das haben so ohne ein paar T-Rapp heute geschafft?

00:38:29: Nein, weiß ich nicht.

00:38:30: Ach so

00:38:30: wissen wir nicht, stimmt.

00:38:30: Da

00:38:30: hatte Johanna ihre Finger am Spiel, denke ich schon.

00:38:34: Einfach mal paar katastrophisierende Fragen gestellt und schon sind die Näher zu lang gerückt nach fünfzig Jahren.

00:38:39: Wir

00:38:40: wollen hier auf keinen Fall bleiben, dann bleiben wir lieber zusammen.

00:38:45: Aber

00:38:48: das ist unsere Beziehung doch ganz schön.

00:38:50: Aber weil das gerade immer so schön erzählt hat, wie kann ich mir das vorstellen, wenn ein Paar, was sich geschieden hat, mit dem ganzen Rosenkrieg, der dazugehört und Finanzen und was auch immer, dann doch es nochmal nach... Ich weiß nicht, zehn, zwanzig, fünf Jahren sagt, wir wollen es noch mal probieren und wir heiraten noch mal.

00:39:03: Also was passiert dann in der Therapie, dass die doch zu einem, also brauchst du die Therapie überhaupt noch?

00:39:08: Weil da ist ja schon so viel passiert, dass man ja eigentlich wahrscheinlich nur einen Schalter umlegen kann oder auch nicht.

00:39:13: Oder was wird dann da bearbeitet?

00:39:14: oder was besprechen die dann da?

00:39:15: Also

00:39:16: im Schnelldurchlauf würde ich sagen, die haben sich weiterentwickelt und sind sich selber nähergekommen, haben gemerkt, dass das Projektion war, dass nicht an der anderen Person liegen konnten, sich dann mit einer neuen Reife begegnen und wertschätzen.

00:39:28: Therapie, nicht unbedingt viele, aber schon.

00:39:32: Also, man muss nicht Therapie machen, man kann sich auch ... Nein, man kann sich nicht selber überwinden.

00:39:39: Aber man kann schon Lebenserfahrung sammeln, ein Chemotherapiarbeitsbuch kaufen.

00:39:45: Oder einfach mehr Lebenserfahrung sammeln, zum Beispiel merken.

00:39:48: In dem Fall hatten die dann auch Sex mit anderen und haben auch Beziehungen versucht mit anderen.

00:39:54: Das einzige Waren war das und ich hab's nicht gewertschätzt, als ich's hatte.

00:39:59: Sehr oft, ne?

00:40:00: Das ist wieder die Überhöhung.

00:40:01: Man ist enttäuscht in der Beziehung und merkt dann, ich bin enttäuscht vom Leben.

00:40:05: Die Person war eigentlich ganz gut.

00:40:07: Na ja, und es ist.

00:40:07: wahrscheinlich fehlt dann auch die Orientierung.

00:40:09: Wenn du eigentlich die Schritte gegangen bist, rational, erklärt sich das ja gar nicht irgendwie, hey, warum sollten wir jetzt wieder zusammenkommen?

00:40:14: Und vielleicht jemanden zu haben, der neutral auf die Sache drauf guckt und einen auch vielleicht ein bisschen legitimisiert zu sagen, hey, das, was ihr da macht und was da passiert, ist völlig okay.

00:40:23: auch sein und ihr dürft euch auch wieder aufeinander einlassen.

00:40:26: Und Widerstand befeuert Nähe

00:40:30: und

00:40:30: Leidenschaft und Liebe.

00:40:31: Also deswegen, Long Distance, immer die eine Person, die einem ja gar nicht gepasst hat.

00:40:36: Das ist auch schon so ein bisschen in der, in der tausendfachen Repetition ist immer so ein bisschen sehr besondere Geschichte, dass es nicht hat sein sollen.

00:40:44: Und das ist sozusagen der Kit, der zusammenklebt.

00:40:47: Und bei denen ist es doch dann komplett unmöglich.

00:40:49: Wir haben uns vierzigtausend Euro verloren und dann ...

00:40:56: Aber geil.

00:40:58: Du hast gerade gesagt, aus manchen Themen kommt man nicht alleine raus.

00:41:00: Das sehe ich auch so.

00:41:01: Also das ist fast nicht gelingt, aus so ganz schwerwiegenden Themen alleine rauszukommen.

00:41:05: Ich mache dir mal ein Beispiel von mir.

00:41:08: Ich habe ein ganz, ganz hohes Leistungsstreben, würde ich sagen, durch meinen Vater mitbekommen, wo immer besser möglich war.

00:41:15: Ist gut, nicht gut genug, aber auch nicht immer so ganz... explizit, viele Sachen auch implizit durch die Beobachtung von ihm.

00:41:21: Der hat immer in seinem Schlauch gesessen, gearbeitet, ganz spät nach Hause gekommen, immer gearbeitet, immer gesagt, wie man verhandelt, immer gesagt, wie man es noch besser machen kann, immer noch so das letzte Fitzechen raus.

00:41:31: Und auf der anderen Seite habe ich richtig viel Vertrauensverluste bei meiner Mutter erlebt.

00:41:36: So richtig tiefgreifend, wo ich gedacht habe, wow, okay, Frauen besser nicht vertrauen.

00:41:41: Und ich merke heute, dass es echt schwierig ist, mit einem kleinen Selbsthilfebuch aus bestimmten Themen rauszukommen.

00:41:48: Glaubst du, es gibt so eine Kippgrenze, wo man sagt, man sollte sich Hilfe suchen?

00:41:51: Ja.

00:41:52: Okay.

00:41:53: Ja, man kann sich nicht selbst überwinden.

00:41:55: Also, man kann ja zum Beispiel sagen, ich möchte trainieren, nicht so reizreaktiv zu sein.

00:41:59: Das kann man einfach üben.

00:42:01: Man kann Stressball mitnehmen, Chili Bonbons, man kann sagen, ich habe Lust zu schreien, aber ich schreihe dich jetzt nicht an.

00:42:06: Stattdessen laufe ich um See und formuliere meine Gedanken.

00:42:09: Sowas kann man schaffen.

00:42:11: Aber man kann sozusagen nicht sein eigenes Innerst des Muster... aufbrechen oder erkennen.

00:42:16: Oder man kann auch nicht jetzt sein inneres Kind unbegleitet.

00:42:22: Zum Beispiel im Traumakontext ist eine innere Kindbegegnung, die ist schon heftig, das alleine zu machen, kann ich mir gar nicht vorstellen.

00:42:29: Also braucht man eigentlich schon einen Vertrauensvornrahmen und jemanden, der mit einem da reingeht und die unterschiedlichen Lagen steuert.

00:42:37: Und das hat ja auch gute Gründe, dass man da nicht hingeht.

00:42:40: Das ist ja gut verschlossen aus gutem Grund und manches will vernabt bleiben, manches wird angeguckt werden und wenn man die Möglichkeit hat sich dabei begleiten zu lassen.

00:42:50: Glaubst du wirklich, dass manches vernabt bleiben will?

00:42:53: Ja, ja, also... Traumamäßig ist man ja quasi darüber weg, dass alles erzählt werden muss.

00:42:59: Und manche Vernarbungen kann man lieben lernen oder auch ruhen lassen.

00:43:03: Und dann sozusagen den Umgang mit der Vernarbung therapieren.

00:43:07: Manche Trauma kann man auch zum Beispiel mit Metaphern belegen.

00:43:10: Und dann muss die Person das nie nachts erzählen.

00:43:14: Aber früher und im esoterischen Bereich gibt es das ja viel.

00:43:17: dieses alle müssen zusammen weinen, aber es ist auch eine Form von Gewalt.

00:43:20: Jeder muss das Innerste raus erzählen und noch schlimmer und noch schlimmer.

00:43:24: Sagen ja, manche ist sogar dann so kollektive Retraumatisierung, ganz krasse Prozesse, wo man nicht unbedingt sagt, jede Träne ist gut und muss gewaltend werden.

00:43:33: Ja.

00:43:33: Also Behutsamkeit, hm?

00:43:35: Ja.

00:43:35: Stimmt.

00:43:36: Behutsamkeit, aber auch nicht, dass wir in Egoismus umwandeln, ne?

00:43:40: Ich kann den

00:43:40: nicht helfen, weil ich muss so behutsam mit mir selber umgehen.

00:43:43: Aha.

00:43:44: Manchmal ist die Heilung auch einfach mehr darüber nachdenken, nicht wie wirklich, sondern wie kann ich wirksam sein?

00:43:48: Ja.

00:43:49: Einhundert Prozent.

00:43:51: Noch mal zur Parttherapie.

00:43:54: Was würdest du sagen macht Partherapie am Ende mit einer Beziehung?

00:43:57: Also es kann ja in ganz ganz viele Richtungen gehen.

00:43:59: Aber was sind eigentlich so die Stellschrauben, woran gedreht wird gemeinsam?

00:44:03: Was guckt man sich an?

00:44:06: Also einmal Misskommunikation aufräumen.

00:44:09: Wir verstehen uns einfach nicht und wenn man sich auch erstmal narrativ über jemanden gebildet hat, versteht man gar nichts mehr.

00:44:15: Also selbst wenn die Person dann sagt, sie hat Angst, sagt man, du wirkst aber wütend.

00:44:18: Also es ist dann manchmal wirklich schon richtig verloren.

00:44:20: und dann kommt auch immer, immer gibt es viele Machtdimensionen, wer hat eigentlich welche Definitionsmacht, wer ist schöner.

00:44:30: Wer ist sexueller?

00:44:31: Wer hat mehr Raum?

00:44:32: Wer hat mehr Zeit?

00:44:33: Wer hat mehr Geld?

00:44:34: So was kann man sehr gut aufräumen und es wirkt im Hintergrund sowieso.

00:44:38: Dann kann man vor allen Dingen die Beziehung zu sich selber aufräumen, um dann in der Beziehung anders wirksam zu sein.

00:44:44: Also Regulation vor Korregulation und Korregulation nur aus einer Freiheit heraus.

00:44:49: Also solange man in der Beziehung ist und die darauf fußt, dass du verpflichtest dich, mich zu regulieren, wenn es mir schlecht geht.

00:44:56: Boah, das gibt Probleme und da spielt auch Diagnose eine Rolle.

00:44:59: Man kann gut mit einem schönen ADHS ein Partnerschaft zerstören, wenn man die benutzt, um zu tyrannisieren und einzufordern.

00:45:05: Also Selbstregulation für freie Co-Regulation.

00:45:09: So was arbeitet man.

00:45:10: Und aus dieser Freiheit ist nicht zu müssen.

00:45:14: die Bedürfnisse des anderen erfüllen zu wollen.

00:45:16: Und dann kriegt man manchmal so einen positiven Zirkel.

00:45:19: Ich kann mir selber helfen und deswegen kann ich dir helfen und weil es dir mit dir gut geht, kriegst du Lust, mir zu helfen.

00:45:25: und dann wird das eine Spirale, die hochgeht.

00:45:28: Man tut Gutes und der andere multipliziert das in noch mehr Gutes.

00:45:32: Jetzt nicht traurig sein, wenn die so denken, hm, das ist bei mir nicht so.

00:45:35: Das ist dann am Ende so.

00:45:37: Aber so ist es in der Beziehung zu meiner Exfreundin jetzt langsam.

00:45:41: Weil in dem Moment, wo ich gemerkt hab, ich hatte irgendwann mir eine Sache eingespeichert in meinem Handy, nämlich Positives in ihr Sehen und das auch benennen.

00:45:49: Und das hab ich als Erinnerung noch heute jeden Tag.

00:45:52: Klingt ein bisschen komisch, ne?

00:45:54: Nein, das ist super.

00:45:54: Wir haben

00:45:55: einen gemeinsamen Kalender, ich habe es so Zeitlang sogar gesehen.

00:45:59: Oh, ich habe auch schon mal nach falschen Ruppen meinen Kalender freigeschaltet.

00:46:03: Grüße gehen raus an die TU München.

00:46:07: Was ist denn Samstag Nacht mit Simone?

00:46:11: Aber es hat dazu geführt, dass so ein positiver Kreislauf entstanden ist und das war nämlich toxische Positivität, ne?

00:46:18: Also, sondern in dem Moment, wo ich... In Krampf-Situationen ihr eher ein Zugeständnis gemacht habt und nicht um die letzten Zentimeter gekämpft habt, hat sie mir in der nächsten Situation auch ein Zugeständnis gemacht.

00:46:29: Und es flowt seitdem viel besser, schon allein Betreuung.

00:46:32: Ich bin ja oft beruflich weg und dann auch manchmal leider kurzfristig und früher sie zu fragen, war ein Krampf.

00:46:38: Heute ist es so, dass es viel einfacher geworden, aber wenn sie in Urlaub will und ich da bin und ich bin so, ja auf jeden Fall, ich mach das.

00:46:46: Also so dieses Aufeinander zugehen.

00:46:48: Das muss ich jetzt bei meinem Vater wieder ein bisschen mehr machen.

00:46:50: Das ist der nächste.

00:46:51: Der, wo du dann auch die Wertschützung oder was auch immer.

00:46:54: Aber das ist ein gutes Prinzip.

00:46:56: Also das manche sagen ja auch, Liebe ist nicht, wenn es gut läuft, dass man es schön hat, sondern was man praktiziert, wenn es schlecht läuft.

00:47:04: Also wenn du mich nervst, dann mache ich sozusagen, produziere ich liebe, indem ich zum Beispiel dann positiv reagiere.

00:47:10: Und das ist eine super schöne Geschichte.

00:47:12: Das ist das Gegenteil vom negativen Zoom.

00:47:13: Jeder weiß, wie sich das anfühlt, wenn der Chef schon darauf wartet, dass man Fehler macht.

00:47:17: Schlimm.

00:47:17: Und das passiert auch in Beziehungen.

00:47:19: Wer möchte nach Hause kommen in Dauerkritik und Zermürbung?

00:47:24: Und es ist auch bei Affären so und auch bei Trennung so, wir verlassen die Person, die wir geworden sind im Antlitz des anderen.

00:47:31: Also wir verlassen die Eigenrolle.

00:47:32: Ich kann nicht mehr damit leben.

00:47:34: Dass ich so eine verbitterte, angry Mom bin.

00:47:37: Und ich verlasse diese Rolle.

00:47:39: Und in der Affäre bin ich vielleicht dann, weiß ich nicht, frei, attraktiv, interessant sogar oder klug oder was auch immer das dann sein könnte.

00:47:46: Was er dann auch zu krassen Irritation führt bei den Partnern, warum ist bis zu jetzt so, wie ich es die ganze Zeit haben wollte?

00:47:51: Und das kommt noch um drauf.

00:47:53: Aber man hält sich dynamisch gegenseitig drin.

00:47:56: Aber was du auch gesagt hast, jeder kann das System ändern.

00:47:59: Wenn man sich ändert, ändert sich alles.

00:48:00: Aber das Schöne ist natürlich bei deiner Ex-Frau, dass sie mitgemacht hat.

00:48:04: Sie hätte auch Rigide sein können, zuverletzt, zuverwundet, zu Rigide.

00:48:10: Also sie ist ja mitgegangen.

00:48:11: Sie hat es irgendwie genommen.

00:48:13: Aber das Risiko lohnt sich immer einzugehen.

00:48:15: Sonst was ist sonst passiert.

00:48:16: Dann war man kurz zu nett.

00:48:18: Macht nichts.

00:48:19: Was hat man zu verlieren?

00:48:21: Den eigenen Stolz.

00:48:22: Nee, Stolz und Würde,

00:48:25: die können, die

00:48:26: sollen mal ganz weg.

00:48:27: Wo

00:48:27: sind die denn überhaupt?

00:48:29: Ja, ich

00:48:29: meine, aber das wäre das, was man verlieren könnte, wenn man dann sagt, ah nee, da möchte ich jetzt...

00:48:32: Ja, Stolz würde Ego, das zermürbt Beziehung.

00:48:35: Genau.

00:48:36: Die müssen immer nur ein kleines Selbstwertgefühl schützen.

00:48:38: Das sind die Torwächter beim Schach.

00:48:41: Okay, das war ein cooler Einstieg, finde ich, in das Thema.

00:48:45: Das nächste Mal kommen wir zu dir ins Kellerstudio.

00:48:48: Da musst du nicht immer zu uns fahren.

00:48:50: Johanna, wo finden wir dich am besten, wenn wir sagen, hey, mit dir möchten wir in die Partherapie einsteigen.

00:48:55: Also, machst du auch Onlinetherapie?

00:48:57: Ja.

00:48:57: Ja, okay.

00:48:59: Und du hast einen eigenen Podcast, der heißt Liebeslabor, da kann man auch noch mal tiefer einsteigen.

00:49:03: Man kann zu dir in die Partherapie kommen, man kann sich ausbilden lassen als Partherapeutin bei dir.

00:49:08: Das ist eigentlich alles möglich.

00:49:09: Der bunte Kasten ist offen.

00:49:11: Du hast Bücher geschrieben.

00:49:13: Geht alles bei dir.

00:49:14: Und wenn ich eine Adresse habe, wo finde ich dich am besten?

00:49:16: Sagst du Insta oder Internet?

00:49:18: Also Insta oder ... Weißt du, es ist das Internet in der Homepage.

00:49:21: Ja,

00:49:21: teachanderscorelove.de bei Insta zum Beispiel.

00:49:25: Mega.

00:49:26: Aber

00:49:26: auch über die Teach Love Adresse.

00:49:28: Man findet mich einfach sehr gut.

00:49:29: Das ist gut.

00:49:30: Ich bin sehr oft

00:49:30: ... Johanna Degen vielleicht einfach reingehen muss.

00:49:33: Ja,

00:49:33: danke, dass du da warst.

00:49:35: Das war ein Spaß

00:49:36: gemacht.

00:49:38: Das war Beste Freundinan.

00:49:41: Eine Produktion von Auf die Ohren.

00:49:44: Damit ist die Show beendet.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.